MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine umfassende internationale Studie hat das Verständnis von Gicht grundlegend verändert. Während die Krankheit traditionell mit ungesunder Ernährung und übermäßigem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht wurde, zeigt die neue Forschung, dass genetische Faktoren eine weitaus größere Rolle spielen als bisher angenommen.
Eine kürzlich durchgeführte Studie, die von einem internationalen Wissenschaftlerteam geleitet wurde, hat das Verständnis von Gicht revolutioniert. Die Forscher analysierten genetische Daten von 2,6 Millionen Menschen aus 13 verschiedenen DNA-Datenkohorten, darunter 120.295 Personen mit diagnostizierter Gicht. Durch den Vergleich der genetischen Codes von Menschen mit und ohne Gicht identifizierte das Team 377 spezifische DNA-Regionen, die mit der Krankheit in Verbindung stehen, von denen 149 zuvor nicht mit Gicht in Verbindung gebracht wurden.
Diese Entdeckung legt nahe, dass genetische Faktoren eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Gicht spielen, obwohl Lebensstil und Umweltfaktoren weiterhin eine Rolle spielen. Die Forscher vermuten, dass es noch weitere unentdeckte genetische Verbindungen gibt, die es zu erforschen gilt. Diese Erkenntnisse könnten die Art und Weise, wie Gicht behandelt wird, erheblich beeinflussen, insbesondere in Bezug auf die Steuerung der Immunantwort des Körpers auf die Ansammlung von Harnsäure.
Gicht entsteht, wenn hohe Harnsäurekonzentrationen im Blut scharfe Kristallnadeln in den Gelenken bilden. Wenn das Immunsystem des Körpers beginnt, diese Kristalle anzugreifen, führt dies zu erheblichen Schmerzen und Beschwerden. Die genetische Veranlagung beeinflusst sowohl die Wahrscheinlichkeit, dass das Immunsystem die Kristalle angreift, als auch die Art und Weise, wie Harnsäure im Körper transportiert wird.
Die Forscher betonen, dass die weit verbreitete Annahme, Gicht sei eine Folge von Lebensstilentscheidungen, ein Mythos ist, der dringend widerlegt werden muss. Diese falsche Vorstellung führt oft dazu, dass Betroffene aus Scham keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen und auf vorbeugende Medikamente verzichten, die den Harnsäurespiegel im Blut senken und Schmerzen verhindern könnten.
Die Studie bietet nicht nur ein besseres Verständnis der Ursachen von Gicht, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für die Erforschung von Behandlungsansätzen. Insbesondere könnten bestehende Medikamente für die Behandlung von Gicht neu eingesetzt werden. Allerdings gibt es auch Einschränkungen in der Studie: Der Großteil der Daten stammt von Menschen europäischer Abstammung, und einige Aufzeichnungen basieren auf der Selbstauskunft von Gicht, anstatt auf einer klinischen Diagnose.
Dennoch liefert die Forschung wertvolle Einblicke in ein Gesundheitsproblem, das die Menschheit seit Jahrhunderten plagt. Die Autoren der Studie hoffen, dass mit den neu identifizierten Zielen im Laufe der Zeit bessere und zugänglichere Behandlungen verfügbar werden. Gicht verdient mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen im Gesundheitswesen, um die steigende Zahl von Fällen effektiv zu bewältigen.
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