ALEXANDRIA / LONDON (IT BOLTWISE) – Google steht erneut im Zentrum eines bedeutenden Kartellrechtsprozesses in den USA. Die US-Behörden fordern die Veräußerung von Googles Werbebörse AdX, um die monopolistische Marktstellung des Unternehmens einzudämmen. Der Ausgang dieses Verfahrens könnte weitreichende Konsequenzen für die gesamte Tech-Branche haben.

In Alexandria, Virginia, beginnt ein entscheidender Prozess, der die Zukunft von Googles Werbegeschäft maßgeblich beeinflussen könnte. Im Mittelpunkt steht die Forderung des US-Justizministeriums, dass Google seine Werbebörse AdX veräußern soll. Diese Plattform ist ein zentraler Bestandteil von Googles Werbestrategie, da sie bei Auktionen, die beim Laden von Webseiten automatisch starten, erhebliche Gebühren generiert. Die US-Behörden sehen in Googles Marktstellung ein unrechtmäßiges Monopol, das den Wettbewerb im Bereich der Online-Werbung erheblich einschränkt.
Die Richterin Leonie Brinkema, die bereits im April festgestellt hatte, dass Google unrechtmäßige Monopole in der Web-Werbungstechnologie hält, wird nach dem Prozess über mögliche Maßnahmen entscheiden. Google argumentiert, dass die Vorschläge des Justizministeriums technisch unausführbar seien und warnt vor anhaltender Unsicherheit für Werbetreibende und Publisher. Diese Unsicherheit könnte weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche haben, da viele Unternehmen auf Googles Plattformen angewiesen sind.
Der Prozess reiht sich in eine breitere parteiübergreifende Offensive der USA gegen große Technologieunternehmen ein, die während der Amtszeit von Präsident Donald Trump ihren Anfang nahm. Auch andere Tech-Giganten wie Meta Platforms, Amazon und Apple sehen sich derzeit mit ähnlichen Verfahren konfrontiert. Diese Entwicklungen zeigen, dass die US-Regierung entschlossen ist, die Macht der großen Tech-Unternehmen zu beschränken und den Wettbewerb zu fördern.
Bemerkenswert ist, dass Google in der Vergangenheit im Rahmen privater Verhandlungen zur Beendigung einer EU-Untersuchung den Verkauf von AdX angeboten hatte. Anstatt jedoch AdX zu veräußern, schlägt Google nun vor, seine Richtlinien zu ändern, um es anderen Plattformen leichter zu machen, zu konkurrieren. Das Justizministerium hat jedoch signalisiert, dass solche Maßnahmen allein nicht ausreichen werden, um den Wettbewerb wiederherzustellen.
Erwartet wird, dass mehrere Zeugen, darunter ein ehemaliger News Corp-Manager und Führungskräfte von DailyMail.com und Advance Local, im Prozess aussagen werden. Diese könnten die Richterin erneut davon überzeugen, dass Google Publisher dazu zwang, seine Ad-Plattform zu nutzen, indem es dies unrechtmäßig mit AdX verknüpfte. Sollte sich der Wettbewerb innerhalb von vier Jahren nicht verbessern, fordert die Regierung, dass Google auch seinen Publisher Ad-Server veräußern muss.


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