LONDON (IT BOLTWISE) – Google plant ab Herbst 2026 strengere Richtlinien für Android-Apps, die unabhängige Entwickler und alternative App-Stores wie F-Droid unter Druck setzen könnten. Diese Änderungen erfordern, dass Apps nur auf zertifizierten Geräten zugelassen werden, wenn Entwickler offiziell registriert sind und Apps direkt bei Google signiert werden. Dies könnte das Geschäftsmodell von F-Droid, einem beliebten Open-Source-App-Portal, erheblich beeinträchtigen.

Google hat angekündigt, ab Herbst 2026 neue, strengere Richtlinien für Android-Apps einzuführen. Diese Änderungen könnten insbesondere unabhängige Entwickler und alternative App-Stores wie F-Droid erheblich unter Druck setzen. Die neuen Regeln erfordern, dass Apps nur auf zertifizierten Android-Geräten zugelassen werden, wenn deren Entwickler offiziell bei Google registriert sind und die Apps direkt bei Google signiert wurden. Diese Maßnahme könnte das Geschäftsmodell von F-Droid, einem beliebten Portal für Open-Source-Apps, ernsthaft gefährden.
F-Droid hat sich über die letzten 15 Jahre als eine wichtige Plattform für datenschutzbewusste Nutzer etabliert, die Open-Source-Software bevorzugen. Im Gegensatz zum Google Play Store bietet F-Droid ausschließlich kostenlose Open-Source-Apps ohne Werbung und Tracker an. Derzeit sind etwa 3800 Apps auf F-Droid verfügbar, während der Play Store nach einer Bereinigung im Frühjahr über 1,8 Millionen Apps präsentiert. Die neuen Richtlinien von Google könnten jedoch dazu führen, dass Entwickler gezwungen sind, persönliche Dokumente bei Google zu hinterlegen und eindeutige App-IDs sowie Signatur-Schlüssel zu registrieren.
Diese Änderungen bedeuten, dass Google zu einer zentralen Kontrollinstanz wird, die auch auf Apps außerhalb des Play Stores Einfluss nimmt. Bisher hat das F-Droid-Team den öffentlich zugänglichen Quellcode selbst geprüft, die Reproduzierbarkeit gesichert und die Apps eigenhändig signiert. Nutzer konnten so stets nachvollziehen, woher eine App stammt, ohne die private Identität des Entwicklers preiszugeben. Die neuen Regeln könnten jedoch dazu führen, dass alternative App-Stores keine eigenständige Verteilung mehr ermöglichen können.
Das F-Droid-Team warnt vor einer Erosion eines freien Android-Ökosystems und ruft politische Entscheidungsträger dazu auf, alternative App-Stores und Open-Source-Software vor weiteren Restriktionen zu schützen. Trotz der strengen Richtlinien im Play Store wird weiterhin Schadsoftware gefunden, während Android mit Play Protect bereits effiziente Schutzmechanismen integriert hat. Diese Entwicklungen werfen Fragen zur tatsächlichen Zielsetzung der neuen Richtlinien auf, die laut F-Droid nicht primär auf die Sicherheit abzielen, sondern auf die Stärkung von Googles Marktmacht.


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