LONDON (IT BOLTWISE) – In einer Welt, die zunehmend von globalen Lieferketten und Handelsabhängigkeiten geprägt ist, sticht ein kleines Land in Südamerika als leuchtendes Beispiel für Ernährungssouveränität hervor: Guyana. Mit einer Bevölkerung von nur 800.000 Menschen und einem tropischen Klima hat Guyana das geschafft, was vielen großen Nationen nicht gelingt – die vollständige Selbstversorgung mit allen zentralen Lebensmittelgruppen.
Guyana, ein Land an der Atlantikküste Südamerikas, hat sich als globales Ernährungswunder etabliert. Laut einer Studie der Universitäten Edinburgh und Göttingen ist es das einzige Land weltweit, das alle sieben zentralen Lebensmittelgruppen in ausreichender Menge für seine gesamte Bevölkerung produziert. Diese Gruppen umfassen Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Milch, stärkehaltige Lebensmittel sowie Hülsenfrüchte und sogar Nüsse und Samen.
Die Studie, veröffentlicht im Fachjournal “Nature Food”, zeigt ein strukturelles Versagen der Weltwirtschaft auf: Selbst die wirtschaftsstärksten Regionen wie Nordamerika, die EU und Ostasien sind bei zentralen Lebensmitteln auf Importe angewiesen. In Regionen mit extremem Klima oder politischer Instabilität, wie Afghanistan oder der Jemen, kann nicht einmal eine einzige der sieben Produktgruppen autark bereitgestellt werden.
Guyanas Erfolg beruht auf mehreren Faktoren. Erstens verfügt das Land über fruchtbares Land und stabile Niederschläge, die eine vielfältige Landwirtschaft ermöglichen. Zweitens hat es Zugang zu Süß- und Salzwasserfischerei, was die Versorgung mit Fisch sichert. Drittens ist der Eigenbedarf aufgrund der kleinen Bevölkerung verhältnismäßig niedrig, was im Ernstfall einen Standortvorteil darstellt.
In einer Welt, die mit Lieferkettenrisiken, Handelskriegen und klimatischer Instabilität konfrontiert ist, wird Ernährungssouveränität zu einer strategischen Ressource. Die sogenannte “Dekade der Sicherheit” betrifft nicht nur militärische Verteidigung und Energiefragen, sondern auch die Frage der Nahrungsmittelversorgung. Die USA und die EU können ihre Bevölkerung ohne Importe nicht vollständig mit Gemüse, Obst und Nüssen versorgen, was die Fragilität der Handelsstrukturen verdeutlicht.
Deutschland könnte von Guyana lernen, indem es seine Landwirtschaft strategisch umbaut. Während Deutschland bei Milch, Fleisch und Getreide zu den Selbstversorgern zählt, ist es bei Gemüse, Früchten, Fisch und Nüssen stark auf Importe angewiesen. Ein Fokus auf Versorgungssicherheit statt auf Export könnte helfen, die Illusion der ständigen Verfügbarkeit zu überwinden.
Guyana zeigt, dass es möglich ist, sich selbst zu ernähren, ohne ein Agro-Imperium zu sein. Die Herausforderungen der globalen Abhängigkeit machen deutlich, dass Ernährungssouveränität nicht nur ein Ideal, sondern eine Notwendigkeit ist, um in einer unsicheren Welt zu bestehen.
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