MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der alternative Investmentmanager Hamilton Lane, bekannt für seine umfassenden Strategien in den Bereichen Private Equity, Schulden und Immobilien, sieht Europa als entscheidende Region für Investitionen in den VC-Sekundärmarkt. Mit einem verwalteten Vermögen von über 950 Milliarden US-Dollar hat das Unternehmen kürzlich einen neuen Venture-Fonds in Höhe von 615,3 Millionen US-Dollar aufgelegt, der in europäische VC-Fonds und Transaktionen investiert werden soll.
Hamilton Lane, ein führender US-amerikanischer Investmentmanager, hat Europa als eine der Schlüsselregionen für seine Investitionsstrategien identifiziert. Das Unternehmen verwaltet ein Vermögen von über 950 Milliarden US-Dollar und hat kürzlich einen neuen Venture-Fonds in Höhe von 615,3 Millionen US-Dollar aufgelegt. Dieser Fonds soll in europäische VC-Fonds und Transaktionen, einschließlich direkter und VC-Sekundärmärkte, investiert werden.
Miguel Luina, Co-Leiter für globales Venture- und Wachstumskapital bei Hamilton Lane, betont, dass der Anstieg von GP-geführten Sekundärtransaktionen ein wesentlicher Wachstumstreiber für die Branche ist. Diese Transaktionen ermöglichen es VC-Fondsmanagern, Anteile an einem oder mehreren Portfoliounternehmen zu verkaufen, was in Europa zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Hamilton Lane hat in letzter Zeit viele Gespräche mit europäischen Managern über die Strukturierung von Strip-Verkäufen geführt. Diese Verkäufe bündeln mehrere Portfoliounternehmen und verkaufen einen Prozentsatz der Anteile an andere Investoren. Obwohl Europa in dieser Hinsicht hinter den USA zurückliegt, sieht das Unternehmen großes Potenzial für Wachstum in dieser Region.
Venture-Sekundärmärkte werden oft mit einem Abschlag von 25 % auf die Nettovermögensbewertungen bewertet, die bereits um etwa 30 % gegenüber dem Markthoch von 2021 gesenkt wurden. Dies bietet Investoren die Möglichkeit, in viele dieser Unternehmen zu einem erheblichen Rabatt einzusteigen. Bei Strip-Verkäufen sind die Abschläge jedoch oft nicht so hoch, da die verkauften Portfolios häufig von höherer Qualität sind.
Hamilton Lane zeigt besonderes Interesse an Fonds und Startups, die sich mit den Auswirkungen der globalen Implementierung von KI beschäftigen, wie etwa in den Bereichen Datenmanagement und Cybersicherheit. Auch in zyklischen Sektoren wie Fintech und Konsumgüter in Europa sieht das Unternehmen interessante Kaufgelegenheiten.
Ein weiterer Bereich, der in Europa an Bedeutung gewinnt, ist die Verteidigungstechnologie. Hamilton Lane ist bereit, in Verteidigungsunternehmen und -fonds zu investieren, da sich die geopolitische Lage in den letzten Jahren stark verändert hat. Einige Kunden des Unternehmens, die zuvor Investitionen in die Verteidigung ablehnten, haben ihre Haltung geändert und zeigen nun Interesse an diesem Sektor.
Obwohl Hamilton Lane noch keine direkten Verteidigungsinvestitionen in Europa getätigt hat, hat das Unternehmen über seine Fonds investiert und beobachtet mehrere potenzielle Investitionen. Die geopolitischen Veränderungen könnten dazu führen, dass Europa sich stärker von den USA abgrenzt, ähnlich wie es zwischen China und dem Westen geschehen ist.
Luina hofft jedoch, dass es nicht zu einer vollständigen Trennung kommt, da dies interessante Möglichkeiten für regionale Marktführer schaffen könnte. Trotz der globalen Unsicherheiten gibt es bisher keinen großen Exodus von US-Investoren aus europäischen Fonds. Investoren wollen die Chancen, die sich durch die KI-Entwicklung bieten, nicht verpassen, auch wenn der Schwerpunkt derzeit in den USA liegt.
Hamilton Lane sucht sowohl etablierte als auch aufstrebende VC-Manager. Seit der Einführung des neuen VC-Fonds im Februar hat das Unternehmen in etwa 15 Fondsmanager investiert, darunter drei in Europa. Das Unternehmen führt derzeit eine Due-Diligence-Prüfung für einen weiteren europäischen Fonds durch.
Ein Trend, den Luina beobachtet, ist, dass VCs etablierte Firmen verlassen, um ihre eigenen Fonds zu gründen. Hamilton Lane unterstützt solche aufstrebenden Manager, solange sie über eine nachweisbare Erfolgsbilanz verfügen. Das Unternehmen bevorzugt Generalisten, die in der Frühphase investieren, da dies einen Wettbewerbsvorteil bietet, der in späteren Wachstumsphasen abnimmt.
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