HANNOVER / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Chemie-Gewerkschaft IGBCE schlägt vor, das Arbeitslosengeld für ältere Arbeitnehmer zu verlängern, anstatt Sozialleistungen zu kürzen. Der Vorsitzende Michael Vassiliadis betont die Notwendigkeit, die Lebensleistung derjenigen zu schützen, die lange in die Versicherung eingezahlt haben.
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In der aktuellen Debatte um die Reform des Sozialsystems hat die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) einen neuen Vorschlag eingebracht. Anstatt die Leistungen zu kürzen, fordert die Gewerkschaft eine Verlängerung des Arbeitslosengeldes für ältere Arbeitnehmer. Michael Vassiliadis, der Vorsitzende der IGBCE, äußerte diesen Vorschlag auf dem Gewerkschaftskongress in Hannover. Er betonte, dass Menschen, die jahrzehntelang in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben, nicht plötzlich auf das Bürgergeld angewiesen sein sollten.
Vassiliadis argumentiert, dass Arbeitnehmer über 50 Jahre, die mindestens 20 Jahre in die Versicherung eingezahlt haben, Anspruch auf mindestens 36 Monate Arbeitslosengeld haben sollten. Derzeit beträgt die maximale Bezugsdauer für Arbeitslosengeld 12 Monate, wobei sie für ältere Arbeitnehmer stufenweise auf bis zu 24 Monate ansteigt. Diese Forderung steht im Gegensatz zu den oft zitierten ‘schmerzhaften Reformen’, die auf Kosten derjenigen gehen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben.
Der IGBCE-Chef unterstreicht, dass die Beschäftigten durch ihre Beiträge den Sozialstaat mit Milliarden finanzieren. Daher sei es nur gerecht, dass der Sozialstaat in Krisenzeiten zu ihnen steht. Vassiliadis sieht in der Verlängerung des Arbeitslosengeldes ein wichtiges Signal, das die Anerkennung von Lebensleistung und die Schutzwürdigkeit der erbrachten Leistungen unterstreicht.
Auf dem Kongress, bei dem Vassiliadis für weitere vier Jahre im Amt bestätigt wurde, diskutieren 400 Delegierte über die zukünftige Ausrichtung der Gewerkschaft. Die IGBCE, die mehr als 570.000 Mitglieder zählt, setzt sich dafür ein, die Beschäftigten in der Transformation der Arbeitswelt abzusichern und zu stärken. Diese Forderungen sind Teil eines umfassenderen Ansatzes, der die sozialen Sicherungssysteme an die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt anpassen soll.
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