LISSABON / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Immobilienmarkt in Portugal erlebt einen beispiellosen Boom, angetrieben durch eine Welle von US-amerikanischen Auswanderern. Diese Entwicklung hat die Preise in den Städten in die Höhe getrieben und die Wohnsituation für Einheimische verschärft. Experten warnen vor den sozialen Folgen dieser Entwicklung.

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Portugal erlebt derzeit einen bemerkenswerten Anstieg der Immobilienpreise, der vor allem durch den Zustrom von US-amerikanischen Auswanderern und Touristen verursacht wird. Diese Entwicklung hat den Markt in Städten wie Lissabon und Porto stark beeinflusst, wo die Nachfrage nach Wohnraum rapide gestiegen ist. Die Attraktivität Portugals als Reiseziel und Wohnsitz für Amerikaner hat in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere seit der ersten Amtszeit von Donald Trump.

Die Zahl der in Portugal lebenden US-Bürger hat sich von 2017 bis 2024 mehr als verdoppelt. Diese Entwicklung wird durch die politische Unsicherheit in den USA begünstigt, die viele Amerikaner dazu veranlasst, nach stabileren Lebensbedingungen zu suchen. Gilda Peireira, eine Geschäftsfrau, die eine Migrationsagentur betreibt, berichtet von einem deutlichen Anstieg der Anfragen nach Visa und Immobilien in Portugal, insbesondere nach den US-Wahlen.

Während für viele Amerikaner der Immobilienmarkt in Portugal als erschwinglich erscheint, sieht die Realität für die Einheimischen anders aus. Die Preise sind in den letzten Jahren stark gestiegen, was es vielen Portugiesen unmöglich macht, in den Städten zu bleiben. Laut Eurostat stiegen die Immobilienpreise in Portugal im ersten Quartal dieses Jahres um 16,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der höchste Anstieg in der EU.

Ein weiterer Faktor, der die Preise in die Höhe treibt, ist die zunehmende Nutzung von Immobilien für Airbnb und Hotels. Dies führt zu einer Verknappung des verfügbaren Wohnraums für die lokale Bevölkerung. João Teixeira Lopes, Professor für Soziologie an der Universität Porto, beobachtet eine zunehmende soziale Ungleichheit auf dem Wohnungsmarkt, da immer mehr Immobilien von Investoren gekauft werden, die nicht einmal in ihnen wohnen.

Die portugiesische Regierung hat zwar Maßnahmen angekündigt, um den Wohnungsbau zu fördern, doch bisher sind diese Pläne weitgehend auf dem Papier geblieben. Die Herausforderung besteht darin, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, während gleichzeitig der Zustrom von wohlhabenden Ausländern und Investoren anhält. Ohne nachhaltige Lösungen könnten die sozialen Spannungen weiter zunehmen, da immer mehr Einheimische gezwungen sind, in die Vororte auszuweichen.

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Immobilienboom in Portugal: Amerikaner treiben Preise in die Höhe
Immobilienboom in Portugal: Amerikaner treiben Preise in die Höhe (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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