BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die steigende Inflation und die wachsenden Staatsschulden der großen Volkswirtschaften setzen die traditionellen Inflationsziele unter Druck. Anleger suchen Schutz in Sachwerten wie Gold, während die Zentralbanken mit den Herausforderungen der Preisstabilität kämpfen.

Die globalen Finanzmärkte stehen vor einer bedeutenden Herausforderung: Die traditionellen Inflationsziele geraten zunehmend unter Druck, da politische und wirtschaftliche Faktoren die Preisstabilität gefährden. In einer Zeit, in der die Staatsschulden der großen Volkswirtschaften auf historische Höchststände gestiegen sind, wächst der Druck auf die Zentralbanken, ihre geldpolitischen Strategien anzupassen. Die Schuldenquote der G7-Länder liegt laut IWF im Durchschnitt bei über 120 Prozent des BIP, und die Tendenz ist steigend. Diese Entwicklung zwingt Anleger dazu, ihre Strategien zu überdenken und nach sicheren Häfen zu suchen.
Ein solcher sicherer Hafen ist Gold, dessen Nachfrage in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Die Goldrallye, die wir beobachten, ist ein klares Signal des Misstrauens gegenüber den traditionellen Finanzmärkten. Laut dem World Gold Council kauften Zentralbanken im Jahr 2024 rund 1.037 Tonnen Gold, was den zweithöchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen darstellt. Besonders aktiv waren dabei Länder wie China, Indien und Polen. Diese Entwicklung zeigt, dass Gold zunehmend als letzte neutrale Reserve angesehen wird, die in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit Schutz bietet.
Die steigenden Zinsen verschärfen die finanzielle Lage vieler Länder zusätzlich. Deutschland zahlte im Jahr 2024 rund 37 Milliarden Euro an Zinsen, was etwa 25 Milliarden Euro mehr sind als im Jahr 2019. Auch in den USA droht der Kapitaldienst auszuufern, was Präsident Trump dazu veranlasst hat, Druck auf die Federal Reserve auszuüben, die Zinsen deutlich zu senken. Diese Forderungen stellen eine Bedrohung für die geldpolitische Unabhängigkeit dar und könnten die Inflation weiter anheizen, wenn die Fed tatsächlich nachgibt.
In diesem Umfeld ist die finanzielle Repression auf dem Vormarsch. Nominalzinsen liegen oft unter der Inflationsrate, was eine schleichende Entwertung von Ersparnissen bedeutet. Diese stille Enteignung verschlingt immer größere Anteile der Haushaltsbudgets, sodass für wichtige Ausgaben wie Verteidigung, Infrastruktur und soziale Aufgaben weniger Spielraum bleibt. Die Alternativen, wie Ausgabenkürzungen oder Steuererhöhungen, sind unpopulär und verschieben das Problem nur weiter in die Zukunft. Dies stellt eine erhebliche Hypothek für kommende Generationen dar.
Regierungen und Notenbanken wählen oft den bequemsten Weg, indem sie an einer Politik der kontrollierten Entwertung festhalten, um die Schulden tragfähig zu halten. Diese Strategie ist jedoch riskant, da sie die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik gefährdet und damit die Stabilität des Finanzsystems. Der Goldpreis sendet eine unüberhörbare Botschaft: Vertrauen ist die knappste Währung unserer Zeit. Für Vermögensverwalter bedeutet dies, dass die Kaufkraftsicherung das dominierende Thema der kommenden Jahre bleibt. Sachwerte, Aktien mit Preissetzungsmacht und Gold sollten in jedes strategisch aufgestellte Portfolio aufgenommen werden.

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