LONDON (IT BOLTWISE) – In einer zunehmend diversifizierten Gesellschaft wird die Frage nach inklusiven Räumen immer drängender. Dies gilt auch für Kirchen, die sich als Orte der Gemeinschaft und des Glaubens verstehen. Der Ansatz, Kirchenräume für neurodivergente Menschen zugänglicher zu gestalten, gewinnt an Bedeutung.
Die Diskussion um inklusive Kirchenräume hat in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen. Der Reverend Harrison A. Litzell, Programmkoordinator am Baugh Center for Baptist Leadership, setzt sich intensiv mit der Frage auseinander, wie Kirchen für neurodivergente Gemeindemitglieder zugänglicher gestaltet werden können. Seine Erfahrungen als Minister, Pädagoge und Vater eines autistischen Kindes fließen in seine Arbeit ein.
Ein zentraler Aspekt seiner Arbeit ist die Anwendung des Universal Design for Learning (UDL) in kirchlichen Kontexten. Diese pädagogische Methode zielt darauf ab, Lernumgebungen so zu gestalten, dass sie für alle zugänglich sind. Litzell betont, dass es wichtig ist, die Ziele eines Gottesdienstes klar zu kommunizieren und verschiedene Wege zu bieten, um diese Ziele zu erreichen. Dies könnte bedeuten, alternative Sitzmöglichkeiten oder sensorische Anpassungen bereitzustellen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern in der Sonntagsschule. Litzell argumentiert, dass Kinder sich weniger an den Inhalt des Unterrichts erinnern, sondern vielmehr an die Beziehung zu ihren Lehrern. Diese Erkenntnis lässt sich auch auf Erwachsene übertragen, da Beziehungen ein wesentlicher Bestandteil der Glaubensbildung sind.
In der Praxis bedeutet dies, dass Kirchen überdenken sollten, wie sie ihre Gottesdienste strukturieren. Anstatt sich auf traditionelle Lehrmethoden zu verlassen, die oft auf langen Vorträgen basieren, könnten interaktive und sensorische Elemente integriert werden. Dies könnte auch bedeuten, dass die Gemeinde aufgerufen wird, mehr Verständnis und Akzeptanz für unterschiedliche Bedürfnisse zu zeigen.
Die theologischen Grundlagen für inklusive Kirchenräume sind tief verwurzelt in der Idee der Gemeinschaft. Litzell betont, dass die Vielfalt innerhalb der Glaubensgemeinschaft ein vollständigeres Bild von Gott vermittelt. Wenn Menschen aufgrund ihrer Neurodivergenz ausgeschlossen werden, verliert die Gemeinschaft einen Teil ihrer Vielfalt und damit auch einen Teil ihres Verständnisses von Gott.
Für Litzell ist dies auch eine Frage der Gerechtigkeit. Die Kirche hat die Aufgabe, Menschen einzuschließen, die an den Rand gedrängt wurden. Dies erfordert eine bewusste Anstrengung, um Barrieren abzubauen und Räume zu schaffen, in denen sich alle willkommen fühlen.
Als autistische Person selbst kennt Litzell die Herausforderungen, die mit der Teilnahme an traditionellen Gottesdiensten verbunden sind. Unvorhersehbarkeit und sensorische Überlastung können es schwierig machen, präsent zu sein. Daher plädiert er für eine klarere Kommunikation und Strukturierung der Gottesdienste, um allen Teilnehmern ein besseres Erlebnis zu bieten.

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