LONDON (IT BOLTWISE) – Die Luftfahrtindustrie steht vor der Herausforderung, ihre Umweltauswirkungen zu minimieren. Während der Fokus oft auf der Reduzierung von CO2-Emissionen liegt, sind die sogenannten Non-CO2-Effekte, wie Aerosole und Kondensstreifen, von erheblicher Bedeutung für die globale Erwärmung.

Die Luftfahrtindustrie ist bestrebt, ihre Umweltauswirkungen zu verringern, und sucht nach innovativen Ansätzen, um dieses Ziel zu erreichen. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Reduzierung der Non-CO2-Effekte, die mehr als 60 Prozent der klimawirksamen Effekte von Flugzeugen ausmachen. Dazu gehören Aerosole, Stickoxide und insbesondere Kondensstreifen, die eine bedeutende Rolle bei der globalen Erwärmung spielen.
In Deutschland wird derzeit die Umfliegung von Luftmassen erforscht, in denen besonders langlebige Kondensstreifen entstehen. Diese Strategie könnte relativ einfach und schnell umgesetzt werden, obwohl sie neue Herausforderungen mit sich bringt, wie die Dichte des europäischen Luftraums und die Stabilität des Flugverkehrsnetzwerks.
Kondensstreifen entstehen, wenn Wasserdampf aus Flugzeugtriebwerken an Rußpartikeln kondensiert und Eiskristalle bildet. Diese können in großen Höhen zu künstlichen Zirruswolken werden, die vor allem nachts Wärme speichern. Tagsüber könnten sie jedoch die Erde vor Sonnenwärme schützen. Die Auswirkungen der Kondensstreifen hängen daher von verschiedenen Faktoren wie Höhenlagen, Klimazonen sowie Tages- und Jahreszeiten ab.
Der Einsatz nachhaltiger Kraftstoffe und die gezielte Routenoptimierung gegen Kondensstreifen gewinnen zunehmend an Aufmerksamkeit. Laut der Organisation Transport & Environment könnte der Verbrauch von nur 5 Prozent zusätzlichem Kerosin eine erhebliche klimarelevante Entlastung bringen. Dennoch sind genaue Messungen der Effekte solcher Maßnahmen rar, wie das Forschungsprojekt “D-Kult” in Deutschland zeigt.
Die Luftfahrtbranche sieht sich zudem mit regulatorischen Änderungen konfrontiert. Die Europäische Union hat ein Non-CO2-Berichtssystem namens “NEATS” eingeführt, dessen Implementierung jedoch noch unsicher ist. Kritiker befürchten, dass die Integration der Non-CO2-Effekte in den Emissionshandel die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Fluggesellschaften einschränken könnte.
Eine zentrale Forderung der Branche ist ein Aufschub, bis fundiertere Forschungsergebnisse vorliegen. Das Nachfolgeprojekt “SD-KULT”, das voraussichtlich 2026 starten soll, könnte entscheidende Antworten liefern. Es bleibt spannend zu beobachten, ob der Balanceakt zwischen Maßnahmen zur Umweltschonung und wirtschaftlichen Interessen gelingt.

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