Israels Luftangriff auf Syrien: Eskalation im Nahen Osten

DAMASKUS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Luftangriffe Israels auf Syrien markieren eine bedeutende Eskalation in der ohnehin angespannten Region. Der Angriff erfolgte in der Nähe des Präsidentenpalastes in Damaskus, nachdem Israel Syrien davor gewarnt hatte, gegen Dörfer der drusischen Minderheit im Süden des Landes vorzugehen.

Die israelische Luftwaffe hat in den frühen Morgenstunden einen Luftangriff in der Nähe des Präsidentenpalastes in Damaskus durchgeführt. Dieser Angriff erfolgte nach einer Warnung an die syrischen Behörden, nicht gegen Dörfer der drusischen Minderheit im Süden Syriens vorzugehen. Die Region war in den letzten Tagen Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen zwischen pro-syrischen Regierungstruppen und Kämpfern der drusischen Minderheit, die zahlreiche Tote und Verletzte forderten.

Die syrische Präsidentschaft verurteilte den israelischen Luftangriff scharf und bezeichnete ihn als „gefährliche Eskalation gegen staatliche Institutionen und die Souveränität des Staates“. Sie rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, Syrien beizustehen und betonte, dass solche Angriffe die nationale Sicherheit und die Einheit des syrischen Volkes gefährden.

Der Angriff war der zweite Israels auf Syrien in dieser Woche. Die Nähe zum Präsidentenpalast deutet auf eine starke Warnung an die neue syrische Führung hin, die überwiegend aus islamistischen Gruppen unter der Führung von Hayat Tahrir al-Sham besteht. Israels Premierminister Benjamin Netanyahu und Verteidigungsminister Israel Katz erklärten, der Angriff sei eine klare Botschaft an die syrische Führung, dass man keine Bedrohung der drusischen Gemeinschaft dulden werde.

Die drusische Gemeinschaft in Syrien, die sich überwiegend in der südlichen Provinz Sweida und einigen Vororten von Damaskus befindet, ist eine religiöse Minderheit, die im 10. Jahrhundert als Abspaltung des Ismailismus, eines Zweigs des schiitischen Islam, entstand. Die jüngsten Auseinandersetzungen wurden durch die Verbreitung eines Audioclips ausgelöst, in dem ein Mann den Propheten Muhammad kritisierte, was viele sunnitische Muslime erzürnte.

Die israelische Armee erklärte, dass sie in den letzten Tagen verwundete syrische Drusen aus den Kämpfen evakuiert habe. Ein israelischer Soldat kam bei einem Unfall auf den Golanhöhen ums Leben, drei weitere wurden leicht verletzt. Die Umstände des Vorfalls werden derzeit untersucht.

Die Spannungen in der Region sind hoch, und die jüngsten Ereignisse könnten weitreichende Folgen für die Stabilität im Nahen Osten haben. Die drusische Gemeinschaft hat ihre Loyalität zu Syrien bekräftigt und fordert eine stärkere Kontrolle der staatlichen Autoritäten in der Provinz Sweida. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge, da eine weitere Eskalation die fragile Stabilität in der Region gefährden könnte.

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