Israels Militär stoppt Gaza-Hilfsflottille in internationalen Gewässern

GAZA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngste Eskalation im Nahen Osten hat erneut die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf sich gezogen. Eine Hilfsflottille, die versuchte, die israelische Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen, wurde von der israelischen Marine in internationalen Gewässern gestoppt. An Bord befand sich unter anderem die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg.

Die Madleen, ein Hilfsschiff benannt nach einer palästinensischen Fischerin, startete ihre Reise Anfang Juni vom Hafen von Catania in Sizilien. Ihr Ziel war es, dringend benötigte Lebensmittel und medizinische Versorgung nach Gaza zu bringen und damit die israelische Blockade zu durchbrechen. Diese Mission wurde von der Freedom Flotilla organisiert, einer internationalen Allianz von Aktivistengruppen, die seit 2008 ähnliche Aktionen durchführt.

Zu den Passagieren gehörten neben Greta Thunberg auch der französische Journalist Yanis Mhamdi und der brasilianische Aktivist Thiago Avila. Die Aktivisten berichteten, dass sie in den frühen Morgenstunden von drei israelischen Militärbooten umzingelt wurden, die Sirenen ertönen ließen. Kurz darauf übernahmen israelische Truppen die Kontrolle über das Schiff, während die Aktivisten an Bord ihre Hände in die Luft hoben.

Die israelische Regierung hatte bereits im Vorfeld angekündigt, die Flottille nicht nach Gaza durchzulassen. Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete die Madleen als “Hassflottille” und betonte, dass alle notwendigen Maßnahmen ergriffen würden, um das Erreichen der Küste Gazas zu verhindern. Diese Ankündigung erfolgte, während das Schiff sich in der Nähe der ägyptischen Gewässer befand.

In Gaza selbst verfolgten die Menschen die Reise der Madleen mit gemischten Gefühlen. Eyad Abu Mousa, ein Ingenieur des Gaza Relief Committee, erklärte, dass die Menschen in Gaza wenig Hoffnung hatten, dass das Schiff sein Ziel erreichen würde. Dennoch sei die Geste der Aktivisten von unschätzbarem Wert, da sie ein Zeichen der Solidarität und Unterstützung darstelle.

Die israelische Regierung hat seit Mitte März eine vollständige Blockade über Gaza verhängt, nachdem ein Waffenstillstand mit der Hamas gebrochen wurde. In den letzten Wochen hat Israel die Verteilung von Lebensmitteln an die palästinensische Bevölkerung durch die amerikanisch geführte Gaza Humanitarian Foundation organisiert, was jedoch zu chaotischen und gefährlichen Situationen führte.

Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, eine Lösung für die humanitäre Krise in Gaza zu finden. Die Aktionen der Madleen und ihrer Besatzung werfen ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit, den Zugang zu humanitärer Hilfe zu gewährleisten und die Blockade zu überdenken. Die Zukunft der Region hängt von diplomatischen Bemühungen und der Bereitschaft zur Zusammenarbeit ab.

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