LONDON (IT BOLTWISE) – Jaguar Land Rover steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen, nachdem ein Cyberangriff das Unternehmen gezwungen hat, seine Systeme und Fabriken in Großbritannien seit dem 31. August stillzulegen. Ohne Cyberversicherung muss der Automobilhersteller die gesamten Kosten selbst tragen, was zu Verlusten in Milliardenhöhe führen könnte.

Jaguar Land Rover (JLR) sieht sich mit einer massiven finanziellen Belastung konfrontiert, nachdem ein Cyberangriff das Unternehmen gezwungen hat, seine Systeme und Produktionsstätten in Großbritannien seit dem 31. August stillzulegen. Da JLR keine Cyberversicherung abgeschlossen hat, muss das Unternehmen die gesamten Kosten des Angriffs selbst tragen, was zu Verlusten in Milliardenhöhe führen könnte. Experten schätzen, dass die Einnahmeverluste bei über 3,5 Milliarden Pfund liegen könnten, wenn die Produktion bis November nicht wieder aufgenommen wird.
Der Angriff hat nicht nur die Produktion von JLR lahmgelegt, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf die Lieferkette des Unternehmens, die rund 200.000 Arbeiter umfasst. Die britische Regierung hat sich bisher zurückhaltend gezeigt, was finanzielle Unterstützung angeht, aber Wirtschaftsminister Peter Kyle erwägt ein ungewöhnliches Programm, bei dem die Regierung Autoteile von angeschlagenen Zulieferern kaufen könnte, um diese später an JLR zu verkaufen, sobald die Produktion wieder aufgenommen wird.
Die Diskussionen über eine mögliche Cyberversicherung waren zum Zeitpunkt des Angriffs noch im Gange, was bedeutet, dass JLR keine Möglichkeit hat, die Verluste durch eine Versicherung zu decken. Der Vorfall verdeutlicht die wachsende Bedeutung von Cyberversicherungen, insbesondere in einer Zeit, in der Cyberangriffe in verschiedenen Branchen zunehmen. Unternehmen wie Marks and Spencer haben ihre Cyberversicherung verdoppelt und können dadurch einige der Kosten eines ähnlichen Angriffs im April decken.
Der globale Markt für Cyberversicherungen wird in diesem Jahr auf 16,3 Milliarden US-Dollar geschätzt und soll bis 2030 auf 32 Milliarden US-Dollar anwachsen. In Europa beliefen sich die Prämien für Cyberversicherungen bis 2024 auf insgesamt 3 Milliarden US-Dollar. Laut Kelly Butler von Marsh kaufen etwa 60 bis 70 Prozent der FTSE 100-Unternehmen Cyberversicherungen, um sich gegen die finanziellen Folgen von Cyberangriffen abzusichern.

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