James Bullard: Strategische Zinspolitik der Federal Reserve

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Federal Reserve steht vor entscheidenden Zinsentscheidungen, die von strategischen Überlegungen geprägt sind. James Bullard, ein potenzieller Kandidat für den Vorsitz der US-Notenbank, hat seine Ansichten zur aktuellen Zinspolitik geäußert. Er unterstützt eine schrittweise Senkung der Zinsen, um Flexibilität für das kommende Jahr zu bewahren.

James Bullard, der als ehemaliger Präsident der Federal Reserve Bank von St. Louis bekannt ist, hat kürzlich seine Ansichten zur aktuellen Zinspolitik der Federal Reserve geäußert. Bullard, der als potenzieller Kandidat für den Vorsitz der US-Notenbank gehandelt wird, sprach sich gegen einen drastischen Zinsrückgang um 50 Basispunkte aus. Stattdessen unterstützt er die Entscheidung der Fed, die Zinsen um 25 Basispunkte zu senken, was er als strategischen Schritt im Rahmen einer geplanten Trilogie von Entscheidungen bis zum Jahresende betrachtet.

Jerome Powell, der amtierende Vorsitzende der Federal Reserve, hatte die Entscheidung als Vorsichtsmaßnahme zur Risikominderung in einem zunehmend fragilen Arbeitsmarkt angekündigt. Diese Entscheidung wurde weitgehend positiv aufgenommen, stieß jedoch auch auf einige kritische Anmerkungen. Insbesondere Stephen Miran, ein kürzlich ernanntes Mitglied des Fed-Vorstands und politischer Unterstützer des ehemaligen Präsidenten Donald Trump, plädierte für eine aggressivere Senkung um 50 Basispunkte.

Bullard betonte, dass eine Gesamtsenkung um 75 Basispunkte bis zum Jahresende für die Federal Reserve von Bedeutung sei. Dies würde der Zentralbank die notwendige Flexibilität für das kommende Jahr lassen. Er schätzte den neutralen Zinssatz, der auf die Wirtschaft stimulierend oder dämpfend wirken könnte, auf etwa 3,25%. Für die konservativeren Mitglieder der Fed sei die schrittweise Senkung in Schritten von je 25 Basispunkten eine nahezu gleichwertige Alternative gegenüber einem schnelleren Zinsrutsch um 50 Punkte.

In Bezug auf seine beruflichen Ambitionen erwähnte Bullard ein aufschlussreiches Gespräch mit dem Finanzminister Scott Bessent über seine mögliche Kandidatur als Fed-Vorsitzender und bewertete das Treffen als konstruktiv und positiv. Zudem reflektierte Bullard, der derzeit als Dekan der Business School der Purdue University tätig ist, über die frühen monetären Maßnahmen der Zentralbank zu Beginn der Pandemie. Insbesondere die groß angelegten Käufe von hypothekenbesicherten Wertpapieren könnten im Nachhinein als überzogen betrachtet werden, da sich der Immobilienmarkt schneller als erwartet erholt hat. Diese Wertpapiere verbleiben nun länger als ursprünglich vorgesehen auf der Bilanz der Fed.

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