OTTAWA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die kanadische Regierung steht vor einer bedeutenden Entscheidung in ihrer Verteidigungspolitik. Angesichts steigender Kosten und geopolitischer Veränderungen prüft Ottawa den milliardenschweren Vertrag über den Kauf von 88 F-35-Kampfjets von Lockheed Martin. Premierminister Mark Carney hat angekündigt, die Überprüfung bis Ende des Sommers abzuschließen.
Die kanadische Regierung hat angekündigt, ihren Vertrag über den Kauf von F-35-Kampfjets zu überprüfen, um die Abhängigkeit vom US-amerikanischen Militärkomplex zu verringern. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit geopolitischer Veränderungen und steigender Kosten. Premierminister Mark Carney erklärte, dass die Überprüfung des milliardenschweren Vertrags bis Ende des Sommers abgeschlossen sein soll. Ein zentrales Kriterium wird sein, ob mehr Wertschöpfung in Kanada selbst erfolgen kann, beispielsweise durch lokale Fertigung.
Parallel dazu hat Carney Gespräche mit dem schwedischen Hersteller Saab aufgenommen, um die Möglichkeit einer Wiederbelebung des Gripen E als Alternative zu prüfen. Saab war bereits 2023 Zweitplatzierter im kanadischen Beschaffungswettbewerb und hat angeboten, Jets direkt in Kanada zu bauen. Diese Gespräche sind Teil einer umfassenderen Strategie, die auch die Zusammenarbeit mit europäischen Rüstungsanbietern umfasst, insbesondere im Bereich neuer U-Boote.
Im Hintergrund dieser Entwicklungen stehen geopolitische Verschiebungen. Kanada hat kürzlich ein neues Verteidigungsabkommen mit der EU unterzeichnet, das gemeinsame Rüstungsbeschaffungen und den Zugang zu einem neuen 150 Milliarden Euro schweren SAFE-Programm ermöglicht. Dieses Abkommen signalisiert Ottawas Bestreben, seine Abhängigkeit von den USA zu reduzieren, insbesondere nachdem der frühere US-Präsident Donald Trump Kanada wiederholt kritisiert und Handelszölle verhängt hatte.
Die Kosten für das F-35-Programm sind inzwischen auf 27,7 Milliarden kanadische Dollar gestiegen, was fast 50 % mehr ist als ursprünglich geplant. Diese Kostenexplosion und die langfristigen Betriebskosten einer möglichen Mischflotte geben der Regierung zusätzlichen Anlass zur Überprüfung. Die ersten 16 F-35-Jets sind bereits vertraglich fixiert, doch die weiteren Entscheidungen könnten die Richtung der kanadischen Verteidigungspolitik maßgeblich beeinflussen.
Für Saab bietet sich eine neue Chance, da das Unternehmen seine Bereitschaft signalisiert hat, Kanadas Verteidigungsfähigkeiten in der Luft, zur See und zu Land zu unterstützen. Diese Entwicklung könnte nicht nur technologisch, sondern auch politisch von Bedeutung sein, da sie die Beziehungen zwischen Kanada und Europa stärken könnte.
Die Entscheidung, ob Kanada seine Verteidigungspolitik neu ausrichtet und möglicherweise europäische Alternativen bevorzugt, wird weitreichende Auswirkungen haben. Experten sehen darin eine strategische Neuausrichtung, die nicht nur die militärische Unabhängigkeit Kanadas stärken, sondern auch die wirtschaftlichen Beziehungen zu Europa vertiefen könnte. Die kommenden Monate werden zeigen, in welche Richtung sich die kanadische Verteidigungspolitik entwickeln wird.
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