MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Das Kfz-Gewerbe rechnet mit einem erheblichen Preisschub für Elektroautos, sollten Strafzölle auf Importe aus China beschlossen werden.
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Mit der möglichen Einführung von Strafzöllen auf Elektroautos aus China sieht sich die Automobilbranche in Deutschland vor ernsthafte Herausforderungen gestellt. Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZdK), warnt, dass diese Zölle die Preise für Elektrofahrzeuge massiv in die Höhe treiben würden. Das könne die ohnehin schwache Nachfrage weiter dämpfen. „Das wird die ohnehin schon zurückhaltende Kauflaune noch weiter verschlechtern“, sagte Peckruhn.
Neben den Auswirkungen auf die Autokäufer wären auch die Händler betroffen, die in chinesische Marken investiert haben. Strafzölle würden den Wettbewerb verzerren und es könnte zu Gegenmaßnahmen aus China kommen. Dies könnte den Export von Fahrzeugen, die nicht in China produziert werden, massiv beeinträchtigen und die deutsche Automobilindustrie schwächen. Laut Peckruhn sind „Strafzölle keine Lösung für einen fairen, globalen Handel.“
Die EU-Kommission hat am 4. Oktober 2024 mitgeteilt, dass die Pläne für Zölle auf Elektroautos aus China die notwendige Unterstützung der EU-Mitgliedstaaten erhalten haben. Die Brüsseler Behörde könnte nun Abgaben von bis zu 35,3 Prozent einführen, sofern keine alternative Lösung gefunden wird. Diese Zölle sollen schädliche Subventionen der chinesischen Regierung ausgleichen, die laut einer Untersuchung der EU-Kommission den Wettbewerb verzerren.
Inmitten dieser Entwicklungen korrigierte der Verband der Automobilindustrie (VDA) seine Absatzprognosen für Elektroautos nach unten. Man rechnet nun mit 372.000 verkauften Elektroautos im Jahr 2024, was einem Rückgang von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Hauptursachen für den Rückgang seien das Ende der E-Auto-Förderung sowie die gestiegene Zurückhaltung der Verbraucher angesichts höherer Preise.
In anderen europäischen Ländern verläuft die Entwicklung der E-Mobilität jedoch positiver. Dänemark und Belgien verzeichnen starke Zuwächse, während die Verkaufszahlen in Großbritannien ebenfalls deutlich stiegen. Allerdings gibt es auch Länder wie Schweden und Norwegen, die rückläufige Verkaufszahlen melden, wobei Norwegen mit einem Elektroauto-Anteil von über 94 Prozent an den Neuzulassungen nach wie vor eine Vorreiterrolle einnimmt.
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