NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Rechtsprechung sorgt für Kontroversen, wie ein aktueller Fall in New York zeigt.

In einem bemerkenswerten Fall vor einem Berufungsgericht in New York versuchte der Angeklagte Jerome Dewald, sich mit Hilfe eines KI-generierten Avatars zu verteidigen. Diese ungewöhnliche Strategie stieß jedoch auf heftigen Widerstand seitens der Richterin Sallie Manzanet-Daniels, die den Einsatz des Avatars umgehend unterband. Dewald, der sich in einem Arbeitsrechtsstreit selbst vertrat, hatte gehofft, dass der Avatar seine Argumente eloquenter präsentieren könnte als er selbst.
Doch die Richterin zeigte sich wenig beeindruckt und wies darauf hin, dass Dewald bereits in der Vergangenheit mündlich vor Gericht ausgesagt hatte. Sie machte deutlich, dass der Gerichtssaal nicht als Plattform für Geschäftsideen missbraucht werden dürfe. Dewald entschuldigte sich später und erklärte, dass er die Erlaubnis beantragt hatte, ein vorab aufgenommenes Video zu zeigen, jedoch aus Zeitgründen auf den Avatar zurückgreifen musste. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die wachsenden Herausforderungen, die mit dem Einsatz von KI im juristischen Bereich einhergehen.
Bereits in der Vergangenheit gab es ähnliche Kontroversen, wie der Fall eines New Yorker Anwalts zeigt, der in einem Schriftsatz auf von ChatGPT generierte, fiktive Fälle verwies. Auch in Arizona experimentiert der Oberste Gerichtshof mit KI-generierten Avataren zur Zusammenfassung von Urteilen. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Notwendigkeit klarer Richtlinien für den Einsatz von KI in der Rechtsprechung. Während einige Gerichte bereits mit KI experimentieren, bleibt die Frage offen, wie weit diese Technologie in einem so sensiblen Bereich wie dem Rechtssystem eingesetzt werden sollte.
Experten warnen davor, dass der unkontrollierte Einsatz von KI zu Fehlurteilen führen könnte, und fordern eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile. In der Zwischenzeit bleibt abzuwarten, wie sich die Rechtsprechung in Bezug auf KI weiterentwickeln wird. Der Fall Dewald könnte als Präzedenzfall dienen und die Diskussion über den Einsatz von KI im Gerichtssaal weiter anheizen.

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