ROSTOCK / LONDON (IT BOLTWISE) – In der medizinischen Forschung wird Künstliche Intelligenz zunehmend als Werkzeug zur Früherkennung von Krankheiten eingesetzt. Ein aktuelles Projekt in Rostock untersucht, wie eine KI-gestützte App bei der Diagnose von Demenz helfen kann.
Die Früherkennung von Demenz ist ein entscheidender Faktor für die Behandlung und das Management der Krankheit. In Rostock arbeiten Mediziner daran, Künstliche Intelligenz (KI) zur Unterstützung der Diagnoseprozesse zu nutzen. Eine von Dr. Martin Dyrba entwickelte App analysiert MRT-Aufnahmen des Gehirns, um krankhafte Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Diese Technologie könnte die Arbeit von Ärzten erheblich erleichtern, indem sie unauffällige oder eindeutig pathologische Bilder automatisch sortiert und nur die schwierigen Fälle zur genaueren Untersuchung vorlegt.
Der Einsatz von KI in der Medizin ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Während die App bei der Analyse von Gehirnbildern älterer Patienten, etwa 75-Jährigen, bereits hohe Erfolgsquoten erzielt, zeigt sie bei jüngeren Patienten, wie 65-Jährigen, noch Schwächen. Der Grund dafür liegt in der Schwierigkeit, normales Altern von pathologischen Prozessen zu unterscheiden. Eine 60-jährige Patientin mit Alzheimer kann ähnliche Gehirnstrukturen aufweisen wie eine gesunde 90-Jährige. Auch Lebensgewohnheiten wie hoher Alkoholkonsum können das Gehirn verändern und die Diagnose erschweren.
Neben der Bildanalyse wird in Rostock auch an einem automatisierten Gedächtnistest gearbeitet. Im Rahmen einer internationalen Studie wird ein System namens „Mili“ eingesetzt, das Teilnehmer anruft und Gedächtnisübungen durchführt. Die KI wertet die Antworten aus und analysiert dabei auch Sprachmuster und Reaktionszeiten. Solche Tests, die über längere Zeiträume hinweg durchgeführt werden, können wertvolle Einblicke in den kognitiven Zustand der Teilnehmer liefern.
Die Integration von KI in die medizinische Praxis wird in Mecklenburg-Vorpommern intensiv erforscht. Neben der Demenzerkennung gibt es Projekte zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, zur Hautkrebsdiagnose und zur Analyse nächtlicher Atemaussetzer. Auch in der Wundversorgung und bei der Unterstützung von Menschen mit Depressionen wird KI erprobt. Die Akzeptanz solcher Technologien wird ebenfalls untersucht: Eine Umfrage der Rostocker Unimedizin ergab, dass viele Patienten der Einbindung von KI in ihre Behandlung offen gegenüberstehen, abhängig von der jeweiligen Situation.
Die Fortschritte in der KI-gestützten Medizin sind vielversprechend, doch es bleibt noch viel zu tun. Die Herausforderung besteht darin, die Technologie so zu verfeinern, dass sie zuverlässig zwischen normalen und pathologischen Veränderungen unterscheiden kann. Gleichzeitig muss die Akzeptanz bei Patienten und medizinischem Personal weiter gefördert werden. Die Zukunft der Medizin könnte durch KI maßgeblich beeinflusst werden, indem sie die Diagnoseprozesse effizienter und präziser gestaltet.
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