ROM / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Italien beleuchtet die Verbindung zwischen Kindheitstrauma und dem Risiko von Essstörungen bei jungen Frauen. Die Forschung zeigt, dass Versagen in der Mentalisierung eine vermittelnde Rolle spielen könnte.
Eine kürzlich in Italien durchgeführte Studie hat ergeben, dass weibliche Überlebende von Kindheitstraumata ein erhöhtes Risiko für Essstörungen im jungen Erwachsenenalter aufweisen. Die Untersuchung, veröffentlicht in Development and Psychopathology, legt nahe, dass Versagen in der Mentalisierung, also der Fähigkeit, mentale Zustände zu verstehen und zu interpretieren, eine vermittelnde Rolle zwischen Kindheitstrauma und Essstörungen spielen könnte.
Kindheitstrauma umfasst tief verstörende Erlebnisse, die die Bewältigungsfähigkeit eines Kindes überfordern. Dazu zählen körperlicher, emotionaler oder sexueller Missbrauch, Vernachlässigung, das Erleben von Gewalt oder der Verlust eines Betreuers. Solche Traumata während kritischer Entwicklungsphasen können dauerhafte Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung, emotionale Regulation und Stressreaktionssysteme haben.
Die Studie unter der Leitung von Gianluca Santoro untersuchte den Zusammenhang zwischen Kindheitstrauma, Versagen in der Mentalisierung und dem Risiko von Essstörungen bei jungen erwachsenen Frauen. Die Forscher vermuteten, dass Kindheitstrauma positiv mit Unsicherheit über mentale Zustände und dem Risiko von Essstörungen assoziiert ist. Sie schlugen auch vor, dass Unsicherheit über mentale Zustände die Beziehung zwischen Kindheitstrauma und dem Risiko von Essstörungen vermittelt.
Die Studie umfasste 409 kaukasische junge erwachsene Frauen mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren. Die meisten Teilnehmerinnen hatten entweder einen Mittel- oder Oberschulabschluss. Alle waren unverheiratet, aber 91% gaben an, in einer romantischen Beziehung zu sein.
Die Teilnehmerinnen füllten Fragebögen zu Kindheitstrauma (der Childhood Trauma Questionnaire – Short Form), Schwierigkeiten in der Mentalisierungsfähigkeit (der Reflective Functioning Questionnaire) und Symptomen und psychologischen Merkmalen im Zusammenhang mit Essstörungen (der Eating Disorder Inventory-3) aus. Schwierigkeiten in der Mentalisierung beziehen sich auf Herausforderungen beim Verstehen und Interpretieren eigener und fremder mentaler Zustände.
Die Ergebnisse zeigten, dass Teilnehmerinnen mit einem höheren Body-Mass-Index tendenziell mehr Symptome von Essstörungen berichteten. Eine größere Schwere der Essstörungssymptome war auch mit erhöhter Unsicherheit über mentale Zustände verbunden.
Die Forscher testeten ein statistisches Modell, das vorschlägt, dass Kindheitstrauma die Unsicherheit über mentale Zustände erhöht, was wiederum das Risiko von Essstörungen erhöht. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass ein solcher Vermittlungsweg möglich ist, aber nicht vollständig die Verbindung zwischen Kindheitstrauma und Essstörungsrisiko erklärt.
Die Studie wirft ein Licht auf die Verbindungen zwischen Kindheitstrauma und Essstörungen. Es sollte jedoch beachtet werden, dass alle Daten in dieser Studie aus Selbstberichten stammen, was Raum für Verzerrungen lässt. Zudem erlaubt das Design der Studie keine kausalen Schlussfolgerungen.

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