STOCKHOLM / LONDON (IT BOLTWISE) – Klarna plant einen Börsengang an der Wall Street, um seine Marktstellung zu stärken. Trotz eines dramatischen Wertverlusts in der Vergangenheit zeigt das Unternehmen nun wieder Wachstum und schreibt schwarze Zahlen. Doch die Herausforderungen durch Regulierungen und steigende Zinsen bleiben bestehen.

Klarna, das schwedische Fintech-Unternehmen, das für sein ‘Buy now, pay later’-Modell bekannt ist, plant einen Börsengang an der Wall Street. Diese Entscheidung kommt nach einer turbulenten Phase, in der der Unternehmenswert drastisch gesunken ist. Einst mit 46 Milliarden Dollar bewertet, fiel der Wert zwischenzeitlich um 85 Prozent. Nun versucht CEO Sebastian Siemiatkowski, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und Klarna als mehr als nur ein Pandemie-Phänomen zu etablieren.
Der Börsengang ist für den 10. September geplant, mit einer Preisspanne von 35 bis 37 US-Dollar je Aktie. Insgesamt sollen 34,3 Millionen Aktien angeboten werden, wobei der Großteil des Erlöses an Altinvestoren fließt. Die angestrebte Bewertung von bis zu 14 Milliarden US-Dollar liegt zwar über der letzten Finanzierungsrunde, bleibt jedoch weit hinter den früheren Höchstwerten zurück.
Im Jahr 2024 konnte Klarna seine Umsätze um 24 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar steigern und schrieb erstmals wieder schwarze Zahlen mit einem Gewinn von 21 Millionen Dollar. Dies ist ein bemerkenswerter Umschwung nach einem Verlust von 244 Millionen im Vorjahr. Dennoch bleibt die Frage, ob dieser Gewinn nachhaltig ist oder nur ein vorübergehender Erfolg.
Das Geschäftsmodell von Klarna steht im Fokus der Regulierungsbehörden, insbesondere angesichts steigender Zinsen und strengerer Vorgaben, die das Wachstum des ‘Buy now, pay later’-Modells bremsen könnten. Der Zeitpunkt des IPOs ist heikel, da Tech-Börsengänge derzeit als Stimmungstest gelten. Der Cloud-Anbieter CoreWeave enttäuschte kürzlich mit einem halbierten Emissionserlös, was die Skepsis der Investoren verstärkt.
Klarna kann auf eine breite Nutzerbasis von 93 Millionen Kunden in 26 Ländern und 675.000 Händlern, darunter Walmart und DoorDash, zählen. Dennoch bleibt die Abhängigkeit vom Onlinehandel und die Risiken im Kreditgeschäft eine Herausforderung. Die Tatsache, dass beim IPO nur begrenzt frisches Kapital aufgenommen wird, könnte als Zeichen von Stabilität gewertet werden, könnte aber auch den Eindruck erwecken, dass frühe Investoren Kasse machen wollen.
CEO Siemiatkowski zeigt sich optimistisch und vergleicht Klarna mit einem potenziellen ‘nächsten Google’. Diese Zuversicht ist notwendig, um Investoren für die Zukunft zu gewinnen. Der Börsengang wird zeigen, ob Klarna die Investorenwelt zurückerobern kann oder ob die Euphorie erneut in Ernüchterung mündet.

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