Klimawandel fördert Ausbreitung von ‘fleischfressenden’ Bakterien

LONDON (IT BOLTWISE) – Die steigenden Temperaturen und milderen Winter, die durch den Klimawandel verursacht werden, haben zu einem Anstieg von Infektionen mit Vibrio vulnificus, einem sogenannten ‘fleischfressenden’ Bakterium, geführt. Besonders betroffen sind die Küstenregionen der USA, wo die Bakterien in warmem Meerwasser gedeihen.

Die steigenden Temperaturen und milderen Winter, die durch den Klimawandel verursacht werden, haben zu einem Anstieg von Infektionen mit Vibrio vulnificus, einem sogenannten ‘fleischfressenden’ Bakterium, geführt. Besonders betroffen sind die Küstenregionen der USA, wo die Bakterien in warmem Meerwasser gedeihen. Diese Bakterienart, die eng mit den Erregern der Cholera verwandt ist, kann durch offene Wunden oder den Verzehr von rohen Meeresfrüchten in den menschlichen Körper gelangen und eine lebensbedrohliche Erkrankung namens nekrotisierende Fasziitis auslösen.

In den letzten Jahren haben mehrere Bundesstaaten entlang der Golfküste und der Ostküste der USA einen Anstieg der Fälle von Vibrio vulnificus gemeldet. So hat das Gesundheitsministerium von Louisiana kürzlich eine Warnung herausgegeben, nachdem eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Infektionen und Todesfällen verzeichnet wurde. Experten führen diesen Anstieg auf die wärmeren Winter und Sommer zurück, die das Wachstum der Bakterien in den Küstengewässern begünstigen.

Die Infektion mit Vibrio vulnificus ist zwar selten, aber äußerst gefährlich. Jährlich werden in den USA nur etwa 150 bis 200 Fälle gemeldet, doch die Sterblichkeitsrate liegt bei etwa 20 Prozent. Eine Studie aus dem Jahr 2023 zeigt, dass die gemeldeten Fälle an der Ostküste der USA zwischen 1988 und 2018 um das Achtfache gestiegen sind. Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen und Hurrikane können ebenfalls zu einem Anstieg der Infektionen führen, da sie die Verbreitung der Bakterien begünstigen.

In Florida, das im vergangenen Jahr einen Rekord von 82 Fällen verzeichnete, sind die Zahlen in diesem Jahr bisher im normalen Bereich geblieben. Andere Regionen, wie Louisiana, haben jedoch einen deutlichen Anstieg erlebt. Dort wurden bisher 17 Fälle gemeldet, von denen alle Betroffenen ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten und vier gestorben sind. Dies liegt weit über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre, der bei sieben Fällen und einem Todesfall pro Jahr lag.

Gesundheitsorganisationen raten dazu, bei offenen Wunden den Kontakt mit Salzwasser oder Brackwasser zu vermeiden oder zumindest wasserdichte Verbände zu tragen. Auch sollten Wunden, die diesen Gewässern oder rohen Meeresfrüchten ausgesetzt waren, gründlich gereinigt werden. Bei einer Verschlechterung der Hautinfektion sollte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden, da die nekrotisierende Fasziitis schnell fortschreiten und tödlich enden kann.

Die Zunahme dieser Infektionen zeigt, wie der Klimawandel die Verbreitung von Krankheitserregern beeinflussen kann. Während Vibrio vulnificus-Infektionen weiterhin selten bleiben, ist es wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um die eigene Gesundheit zu schützen.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!