BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die finanzielle Lage der deutschen Kommunen hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert, was dringende Reformen erforderlich macht. Die Haushalte der Städte stehen unter erheblichem Druck durch Rekorddefizite und steigende Ausgaben.
Die finanzielle Situation der deutschen Kommunen hat sich im vergangenen Jahr erheblich verschlechtert. Der Kommunale Finanzreport 2025 der Bertelsmann Stiftung zeigt ein Defizit von 24,8 Milliarden Euro, fast das Dreifache des Vorjahres. Diese Entwicklung markiert das Ende eines Jahrzehnts finanzieller Überschüsse, das bereits 2023 seinen Abschluss fand. Die aktuelle Lage stellt eine neue Dimension der Herausforderung dar.
Obwohl die Einnahmen der Kommunen um fünf Prozent gestiegen sind, nahmen die Ausgaben mit zehn Prozent deutlich stärker zu. Hauptverantwortlich hierfür sind die Inflation, gestiegene Sozialausgaben sowie erhöhte Personalkosten und Energiepreise. Besonders auffällig ist die Verdopplung der Personalkosten in den letzten zehn Jahren, was auf den Ausbau von Stellen und hohe Tarifabschlüsse zurückzuführen ist. Die Sozialausgaben stiegen binnen zwei Jahren um 25 Prozent auf beachtliche 85 Milliarden Euro.
Trotz dieser Herausforderungen erreichten die kommunalen Investitionen eine Rekordmarke von 52 Milliarden Euro. Dies kann jedoch nicht über den bestehenden Investitionsrückstand von 216 Milliarden Euro hinwegtrösten. Ohne langfristige Strukturreformen, insbesondere bei den Sozialausgaben, droht eine anhaltende Unterfinanzierung.
Regionale Unterschiede verschärfen die finanzielle Schieflage weiter. Besonders ostdeutsche Kommunen leiden unter schwacher Steuerkraft im Vergleich zu Bayern und Hessen, wo mehr als 40 Prozent des Haushalts steuerfinanziert sind. Brigitte Mohn von der Bertelsmann Stiftung betont die Dringlichkeit einer Staatsreform, um die kommunale Handlungsfähigkeit zu sichern, denn Kommunen sind essenziell für den sozialen Zusammenhalt und leisten über die Hälfte der öffentlichen Investitionen.
Ein weiteres Problem sind die Kassenkredite. Insbesondere in Nordrhein-Westfalen spitzen sich die Schwierigkeiten zu, wo neun Städte ein Viertel des bundesweiten Kassenkreditvolumens tragen. Trotz implementierter Hilfsprogramme drohen in Regionen wie dem Saarland und Rheinland-Pfalz frühere Erfolge aufgrund neuer finanzieller Einschnitte verloren zu gehen, warnt Professor René Geißler von der Technischen Hochschule Wildau.

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