MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die medizinische Praxis bietet ein enormes Potenzial, um die Effizienz und Qualität der Patientenversorgung zu steigern. Doch mit diesen Chancen gehen auch Herausforderungen einher, die sorgfältig adressiert werden müssen.
Die Anwendung von Künstlicher Intelligenz in der Medizin wird zunehmend als ein bedeutender Fortschritt angesehen, der die Art und Weise, wie Ärzte arbeiten, revolutionieren könnte. In der Phlebologie etwa könnte KI die Verlaufskontrolle und Dokumentation chronischer Wunden optimieren, was sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich zu einer verbesserten Versorgungsqualität führen könnte. Diese Technologien bieten auch neue Möglichkeiten in der medizinischen Ausbildung, indem sie interaktive und individuelle Lernmethoden fördern.
Ein zentraler Aspekt der KI-Integration ist die Effizienzsteigerung in der ärztlichen Praxis. Allgemeinmedizinerin Johanna Dorn sieht in KI-basierten Tools eine Möglichkeit, die Flut an medizinischen Daten besser zu strukturieren und relevante Informationen schneller zugänglich zu machen. Geplante KI-Module könnten beispielsweise Patientendokumente scannen und relevante Beschwerden hervorheben, was den Ärzten wertvolle Zeit spart.
Die universitäre Medizin hat bereits begonnen, KI in die Regelversorgung zu integrieren, etwa bei der schnellen Auswertung von Infarktfrühzeichen. Prof. Dr. med. Jan Purrucker betont die Notwendigkeit, dass KI-Anwendungen als Medizinprodukte nachvollziehbar und verlässlich sein müssen, um den Nutzen gegenüber den Risiken zu überwiegen.
In der Praxis zeigt sich jedoch, dass KI-gestützte Systeme noch nicht immer die erhoffte Zeitersparnis bringen. Dr. med. Ulrike Kretschmann berichtet von einem KI-gestützten EKG, das zwar die Aufmerksamkeit schärft, aber noch keine signifikante Erleichterung bietet. Dennoch ist sie optimistisch, dass sich die Technologie schnell verbessern wird.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Datenschutz. Dr. med. Marc Hanefeld warnt vor einem unkritischen Vertrauen in KI-Systeme und betont die Notwendigkeit, Datenschutz und ärztliche Verantwortung stets im Blick zu behalten. Die Gefahr, dass KI zu Personaleinsparungen führt, ist real, und die Haftungsfragen bei Fehlern eines KI-Systems sind noch nicht geklärt.
In der Dermatologie werden bereits KI-gestützte Bildgebungstools eingesetzt, die Ärzten als Zweitmeinung dienen können. Dr. med. Anja Hirschmüller nutzt solche Instrumente zur Analyse von Muttermalen, wobei die endgültige Entscheidung immer noch beim Arzt liegt.
Die Zukunft der KI in der Medizin ist vielversprechend, doch es bedarf einer sorgfältigen Abwägung der Chancen und Risiken. Die Technologie kann die medizinische Versorgung erheblich verbessern, aber sie darf nicht die menschliche Komponente der ärztlichen Tätigkeit verdrängen. Die Verantwortung bleibt letztlich beim Arzt, der KI als Werkzeug und nicht als Entscheider nutzen sollte.
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