WIESBADEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Lieferando, ein führender Essenslieferdienst in Deutschland, steht vor einer bedeutenden Umstrukturierung, die sowohl die Belegschaft als auch die Gewerkschaften in Aufruhr versetzt hat.
Lieferando, ein prominenter Akteur im deutschen Essensliefermarkt, hat kürzlich Pläne angekündigt, die Zusammenarbeit mit Subunternehmen zu intensivieren. Diese Entscheidung führt zur Entlassung von 2.000 Fahrern, was etwa einem Fünftel der gesamten Fahrerflotte entspricht. Die Maßnahme betrifft unter anderem Städte wie Wiesbaden und Hamburg, wo spezialisierte Logistikunternehmen künftig die Auslieferung übernehmen sollen.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat scharf auf diese Ankündigung reagiert und fordert einen Stopp der sogenannten ‘Schattenflotte’. Diese Praxis, bei der das Kuriergeschäft an Subunternehmen ausgelagert wird, führt laut NGG zu schlechteren Arbeitsbedingungen für die Fahrer. Die Gewerkschaft kritisiert zudem, dass Lieferando sich weigert, über einen Tarifvertrag zu verhandeln, der einen Mindestlohn von 15 Euro und tarifliche Zuschläge vorsieht.
In mehreren Städten des Rhein-Main-Gebiets, darunter Frankfurt, Offenbach und Darmstadt, kam es zu Protesten und Warnstreiks. Diese Aktionen wurden von der NGG organisiert, um auf die Missstände aufmerksam zu machen und Druck auf Lieferando auszuüben. In Frankfurt fand zudem eine Kundgebung statt, bei der auch der Bundesvorsitzende der Linkspartei, Jan van Aken, anwesend war.
Ein Sprecher von Lieferando bezeichnete die Darstellung der NGG als irreführend und betonte, dass die Nutzung von spezialisierten Logistikdienstleistern in Deutschland zulässig und in der Branche längst Standard sei. Die direkt angestellten Fahrer würden bereits durchschnittlich mehr als 14 Euro pro Stunde verdienen, inklusive Urlaubsgeld und bezahlter Überstunden.
Die Entscheidung von Lieferando, die Fahrerflotte zu reduzieren und auf Subunternehmen zu setzen, wirft Fragen zur Zukunft der Arbeitsbedingungen in der Branche auf. Experten warnen, dass solche Praktiken langfristig zu einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen führen könnten, da Subunternehmen oft nicht die gleichen Standards wie direkte Arbeitgeber bieten.
Die Bundesregierung wird aufgefordert, eine EU-Vorgabe umzusetzen, die solche Praktiken unterbinden soll. Die NGG plant in den kommenden Wochen und Monaten weitere Warnstreiks, um ihre Forderungen durchzusetzen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Situation der Fahrer zu lenken.
Lieferando gehört zum niederländischen Lieferdienst Just Eat Takeaway, und das Geschäft in Deutschland wird von der Tochtergesellschaft Lieferando Marktplatz Gesellschaft geführt. Die Fahrer waren bisher fast ausschließlich über die Tochter Takeaway Express fest beim Unternehmen angestellt. Die geplanten Maßnahmen sollen bis spätestens im ersten Quartal 2026 abgeschlossen sein.
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