LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse von der Harvard Medical School deuten darauf hin, dass Lithium eine schützende Wirkung gegen Alzheimer und die altersbedingte Degeneration des Gehirns haben könnte. Diese Entdeckung könnte den Weg für neue therapeutische Ansätze ebnen, die das Fortschreiten dieser verheerenden Krankheit verlangsamen oder gar verhindern könnten.
Die jüngsten Studienergebnisse, die von einem Forscherteam der Harvard Medical School veröffentlicht wurden, legen nahe, dass Lithium eine entscheidende Rolle beim Schutz des Gehirns vor den Auswirkungen des Alterns und der Alzheimer-Krankheit spielen könnte. Lithium, ein in geringen Mengen in Lebensmitteln und Trinkwasser vorkommendes Metall, wird seit langem zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen eingesetzt. Nun eröffnet seine potenzielle Schutzfunktion gegen Hirnalterung und Alzheimer neue Perspektiven für die Entwicklung wirksamer Medikamente.
Die Forscher untersuchten post mortem Gehirngewebe von etwa 400 Personen sowie Blutproben und führten jährlich Gedächtnistests durch. Dabei stellten sie fest, dass kognitiv gesunde Menschen höhere Lithiumwerte aufwiesen. In den frühen Stadien der Demenz, wenn sich amyloide Plaques im Gehirn zu bilden beginnen, wurde das Lithium jedoch von diesen Plaques eingeschlossen, was seine Verfügbarkeit für die umliegenden Gehirnzellen einschränkte. Dies führte zu einer Verringerung der Lithiumkonzentration auch in amyloidfreien Hirnregionen, wodurch die schützende Funktion des Lithiums beeinträchtigt wurde.
In einem weiteren Experiment fütterten die Forscher gesunde Mäuse mit einer lithiumarmen Diät, was zu Gedächtnisproblemen führte: Die Tiere hatten Schwierigkeiten, verschiedene Labortests zu bestehen. Schließlich gelang es den Wissenschaftlern, durch die Rückführung von Lithium in die Ernährung der Mäuse, krankheitsbedingte Schäden rückgängig zu machen und die Gedächtnisfunktion wiederherzustellen, selbst bei älteren Mäusen mit fortgeschrittener Krankheit.
Interessanterweise verwendeten die Forscher eine andere Form von Lithium als die, die typischerweise zur Behandlung psychiatrischer Störungen eingesetzt wird. Sie nutzten Lithiumorotat, eine Verbindung, die in der Lage ist, die klebrigen amyloiden Plaques im Gehirn zu umgehen. Die übliche Form, Lithiumcarbonat, kann für die Nieren belastend und für ältere Patienten toxisch sein. Die von dem Harvard-Team verwendete Menge an Lithiumorotat entsprach einem Tausendstel der üblichen Dosis und ahmte die Menge nach, die natürlicherweise im Gehirn vorkommt.
Obwohl die neuen Erkenntnisse vielversprechend sind, warnen Wissenschaftler davor, voreilig Lithiumpräparate zu kaufen und einzunehmen. Nahrungsergänzungsmittel unterliegen nicht der gleichen strengen Kontrolle durch die Gesundheitsbehörden wie verschreibungspflichtige Medikamente, sodass die genaue Zusammensetzung und Reinheit der Produkte oft unklar ist. Stattdessen wird empfohlen, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, die von Natur aus reich an Lithium ist, wie etwa Meeresfrüchte, Getreide, Nüsse, einige Gemüsesorten und Mineralwasser.
Zusätzlich zu den Lithiumfunden zeigt eine weitere Studie, dass einfache Lebensstiländerungen, wie verbesserte Ernährung, mehr körperliche Aktivität und soziale Interaktion, das Risiko kognitiven Abbaus verringern können. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes zur Prävention von Alzheimer und anderen neurodegenerativen Erkrankungen.

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