Lufthansa plant umfassende Umstrukturierung mit ‘Matrix Next Level’

FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Lufthansa-Gruppe steht vor einem tiefgreifenden Wandel, der die Unternehmensstruktur grundlegend verändern soll. Unter dem Projektnamen ‘Matrix Next Level’ plant der Konzern eine umfassende Umstrukturierung, um die Effizienz zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Die Lufthansa-Gruppe, bestehend aus 14 Airlines und zahlreichen Tochtergesellschaften, sieht sich mit einer komplexen Konzernstruktur konfrontiert, die zunehmend als hinderlich empfunden wird. Zu viele Prozesse und unklare Zuständigkeiten haben in der Vergangenheit zu hohen Kosten und ineffizienten Abläufen geführt. Mit dem Projekt ‘Matrix Next Level’ soll nun ein grundlegender Wandel eingeleitet werden, der die Struktur des Konzerns vereinfachen und die Effizienz steigern soll.

Der Umbau der Konzernstruktur zielt darauf ab, die Komplexität zu reduzieren und die Margen wieder wettbewerbsfähig zu machen. Dies soll durch Standardisierung, Zentralisierung und die Nutzung von Synergien über alle Marken hinweg erreicht werden. Die Einführung einer einheitlichen Dachmarke für die Lufthansa-Gruppe ist ein zentraler Bestandteil dieser Strategie. Nationale Marken wie Swiss oder Austrian sollen zwar erhalten bleiben, jedoch wird die gesamte Customer Experience unter dem Claim ‘Lufthansa Group’ vereint.

Ein wesentlicher Aspekt des Projekts ist die Umstrukturierung der IT-Abteilung, die rund 7000 Mitarbeiter umfasst. Unter dem Schlagwort ‘One IT’ sollen die zahlreichen IT-Silos zu einer funktionierenden Infrastruktur zusammengeführt werden. Technikvorständin Grazia Vittadini ist für diesen Bereich verantwortlich. Weitere Teilprojekte wie ‘One Admin’ und ‘One Excellence’ zielen darauf ab, die Verwaltung zu vereinheitlichen und die operative Qualität zu verbessern.

Der Druck von Investoren wächst, da die Aktienmärkte bereits reagiert haben. Während Wettbewerber wie IAG deutliche Wertzuwächse verzeichnen, hat die Lufthansa-Aktie an Wert verloren. Großaktionäre fordern konkrete Ergebnisse und weniger Diskussionen. CEO Carsten Spohr betont die Herausforderungen durch Standortnachteile in Deutschland, doch diese Erklärung wird zunehmend als unzureichend angesehen.

Die digitale Strategie der Lufthansa sorgt intern für Diskussionen. Projekte wie der ‘Digital Hangar’ klingen ambitioniert, haben jedoch bisher die kommerziellen Erwartungen nicht erfüllt. Die Frage, ob solche Einheiten in ihrer jetzigen Form überleben können, wird bereits diskutiert. Die Unsicherheit in der Belegschaft wächst, insbesondere im IT-Bereich, wo viele Mitarbeiter um ihre Rolle fürchten.

Für die Lufthansa ist der Umbau überfällig und überlebenswichtig. Das Projekt ‘Matrix Next Level’ könnte der entscheidende Schritt sein, um den Konzern wieder auf Augenhöhe mit der Konkurrenz zu bringen. Ob es gelingt, wird sich nicht in Workshops entscheiden, sondern in der Praxis bei Pünktlichkeit, Margen und Kundenzufriedenheit.

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