PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Die französische Luxusgruppe LVMH zieht in Erwägung, die Modemarke Marc Jacobs zu veräußern, um auf die veränderte Nachfrage im Luxussegment zu reagieren.
Die Entscheidung von LVMH, die Modemarke Marc Jacobs möglicherweise zu verkaufen, spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen der Luxusgütermarkt derzeit konfrontiert ist. Die Nachfrage nach Luxusartikeln hat weltweit nachgelassen, was insbesondere auf die wirtschaftlichen Unsicherheiten in China und die Preiserhöhungen in den USA zurückzuführen ist. Diese Entwicklungen haben LVMH dazu veranlasst, ihre Markenstrategie zu überdenken und sich von weniger profitablen Marken zu trennen.
Marc Jacobs, bekannt für seine Designertaschen und hochwertigen Accessoires, könnte bald einen neuen Eigentümer finden. Insider berichten, dass LVMH bereits Gespräche mit potenziellen Käufern wie Authentic Brands führt, dem Eigentümer von Reebok. LVMH hält seit 1997 die Mehrheit an der Marke, die einst als Aushängeschild der US-Luxusmode galt.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen haben auch Auswirkungen auf die finanzielle Performance von LVMH. Im ersten Halbjahr 2025 sank das operative Ergebnis um 15 Prozent auf gut 9 Milliarden Euro, was unter den Erwartungen vieler Analysten lag. Besonders das Kerngeschäft mit Mode und Lederwaren verzeichnete einen deutlichen Umsatzrückgang.
Finanzchefin Cécile Cabanis betonte, dass der Konzern künftig konsequenter Marken abstoßen werde, die nicht in das strategische Portfolio passen. Bereits 2023 hatte LVMH Beteiligungen an Off-White und Stella McCartney abgestoßen. Diese Strategie soll helfen, die Effizienz und Rentabilität des Unternehmens zu steigern.
Der mögliche Verkauf von Marc Jacobs erfolgt in einer Phase zurückhaltender M&A-Aktivitäten im Luxussegment. Zuletzt hatte Prada im April den italienischen Wettbewerber Versace übernommen, allerdings zu einem geringeren Preis als ursprünglich geplant. Diese Zurückhaltung spiegelt die Unsicherheiten wider, die derzeit den Markt prägen.
Marc Jacobs selbst war zwischen 1997 und 2014 Kreativdirektor bei LVMH und hat die Marke maßgeblich geprägt. Eine endgültige Entscheidung über den Verkauf steht jedoch noch aus, und weder LVMH noch Authentic Brands wollten sich zur laufenden Transaktion äußern.
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