LONDON (IT BOLTWISE) – Vor 60 Jahren veränderte die US-Sonde Mariner 4 unser Verständnis des Mars grundlegend, indem sie die ersten Bilder des Planeten zur Erde sendete und damit viele Mythen und Spekulationen über außerirdisches Leben widerlegte.
Vor sechs Jahrzehnten, in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 1965, erreichte die US-Sonde Mariner 4 den Mars und lieferte die ersten Bilder des Planeten zur Erde. Diese Aufnahmen entzauberten viele der bis dahin verbreiteten Mythen über den Mars, die von Wasserkanälen und einer möglichen Zivilisation sprachen. Die Bilder zeigten eine karge, mondähnliche Landschaft mit Einschlagskratern, die in der kalten Marsnacht mit Frost bedeckt waren.
Die Vorstellung von Marsmännchen, die seit dem 19. Jahrhundert durch Entdeckungen wie die von Giovanni Schiaparelli genährte Idee von „Canali“ auf dem Mars befeuert wurde, fand damit ein jähes Ende. Diese vermeintlichen Kanäle wurden fälschlicherweise als künstliche Strukturen interpretiert, was Spekulationen über eine Marszivilisation anheizte. Doch die Realität, die Mariner 4 offenbarte, war eine ganz andere.
Die Aufnahmen der Mariner 4 waren ein Meilenstein in der Raumfahrtgeschichte, auch wenn sie nur etwa ein Prozent der Marsoberfläche abbildeten. Sie zeigten eine öde, lebensfeindliche Umgebung ohne Anzeichen von fließendem Wasser oder Vegetation. Die dünne Atmosphäre des Mars, in der Menschen nicht atmen könnten, unterstrich die lebensfeindlichen Bedingungen auf dem Planeten.
Dennoch bleibt die Faszination für den Mars ungebrochen. Der Mars-Rover Perseverance, der seit über vier Jahren auf dem Mars im Einsatz ist, sucht nach Hinweisen auf früheres mikrobielles Leben. Wissenschaftler vermuten, dass der Mars vor Milliarden Jahren flüssiges Wasser und eine dichtere Atmosphäre besaß, die möglicherweise Leben ermöglichten.
Die Zukunft der Marsforschung sieht vielversprechend aus. Die NASA plant, in den 2030er Jahren Astronauten zum Mars zu schicken, während China ebenfalls eine bemannte Marsmission in Betracht zieht. Diese Missionen erfordern die Entwicklung neuer Technologien, darunter Landefähren und Systeme zur Sauerstoffproduktion, um das Überleben auf einem Planeten mit kaum vorhandener Atmosphäre zu sichern.
Auch private Unternehmen wie SpaceX unter der Leitung von Elon Musk haben ambitionierte Pläne für den Mars. Musk träumt von einer autarken Marskolonie und plant, mit Tausenden von Starships Menschen zum Mars zu transportieren. Diese Vision könnte eines Tages Realität werden und den Mars zu einem neuen Ziel für die Menschheit machen.
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