TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Matcha, der fein gemahlene Grüntee aus Japan, hat sich von einem traditionellen Getränk zu einem globalen Phänomen entwickelt. Doch die steigende Nachfrage stellt die japanischen Teebauern vor große Herausforderungen.
Matcha, ein traditioneller Bestandteil der japanischen Kultur, hat sich in den letzten Jahren zu einem weltweit begehrten Luxusgut entwickelt. Ursprünglich von Zen-Mönchen im 12. Jahrhundert aus China nach Japan gebracht, ist Matcha heute ein Symbol für die japanische Teezeremonie. Diese rituelle Praxis, die im 16. Jahrhundert ihre heutige Form annahm, zelebriert die Ästhetik der Teezubereitung und hebt die edlen Eigenschaften des Tees hervor.
Die Herstellung von Matcha ist ein aufwendiger Prozess, der die Teebauern vor große Herausforderungen stellt. Die Teepflanzen werden vier Wochen vor der Ernte beschattet, um die Bildung von Chloroplasten zu fördern, was dem Tee seine charakteristische leuchtend grüne Farbe verleiht. Nach der Ernte werden die Blätter gedämpft, gebrochen und das Blattfleisch ohne Stängel und Adern weiterverarbeitet. Der getrocknete Tee wird schließlich in Steinmühlen zu Pulver zermahlen, ein Prozess, der teilweise noch von Hand erfolgt.
Die steigende internationale Nachfrage nach Matcha hat zu einem Engpass geführt, der die japanischen Teebauern unter Druck setzt. Die Zeitung The Japan Times berichtete Anfang des Jahres von einem „Matcha-Engpass“, da die Produktion mit der globalen Nachfrage nicht Schritt halten kann. Experten erwarten, dass der Marktwert von Matcha bis 2028 auf 4,7 Milliarden US-Dollar steigen wird, was einer jährlichen Wachstumsrate von über fünf Prozent entspricht.
In den sozialen Medien wird Matcha als Superfood und Wundermittel beworben. Influencer preisen die gesundheitlichen Vorteile des Tees, der reich an Antioxidantien und Vitaminen ist. Der hohe Teeingehalt von Matcha wird langsamer und nachhaltiger freigesetzt als das Koffein in Kaffee, was ihn zu einer beliebten Alternative macht. Dennoch konnten einige der im Internet kursierenden Gesundheitsversprechen, wie die Unterstützung bei der Gewichtsreduktion oder der Alzheimer-Therapie, in klinischen Studien bisher nicht bestätigt werden.
Die Popularität von Matcha hat auch in Deutschland zugenommen, wo der Konsum seit 2018 kontinuierlich steigt. Zwischen Januar und August 2024 wurden 240 Tonnen Matcha-Pulver aus Japan nach Deutschland importiert, was einer Steigerung von 240 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung zeigt, dass Matcha nicht nur ein Trendgetränk, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der modernen Ernährung geworden ist.
Die Herausforderungen für die japanischen Teebauern sind jedoch erheblich. Teepflanzen benötigen fünf Jahre, um ertragreiche Ernten zu liefern, und der Mahlprozess für das Pulver ist zeitaufwendig. Zudem haben viele Bauern Schwierigkeiten, Nachfolger für ihre Betriebe zu finden. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, wird nun auch in anderen Ländern wie China, Taiwan und den USA vermehrt Grüntee für Matcha angebaut. Dennoch erreichen diese Produkte bisher nicht die Qualität des japanischen Zeremonientees.
Die Frage, ob Matcha zum umkämpften Luxusgut wird, bleibt offen. Die Kombination aus traditioneller Herstellung, steigender Nachfrage und den damit verbundenen Herausforderungen könnte den Preis weiter in die Höhe treiben. Gleichzeitig bleibt Matcha ein faszinierendes Beispiel dafür, wie ein traditionelles Kulturgut in der modernen Welt neue Bedeutung erlangen kann.
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