LONDON (IT BOLTWISE) – Die Rückkehr der Meme-Aktien hat viele Anleger in Aufruhr versetzt, doch es lauert eine wenig bekannte Steuerfalle, die erhebliche finanzielle Folgen haben kann.
Die Wiederbelebung der Meme-Aktien hat in diesem Sommer viele Anleger in ihren Bann gezogen. Doch während einige auf schnelle Gewinne hoffen, lauert eine oft übersehene Steuerfalle: die Wash-Sale-Regel. Diese Regel kann dazu führen, dass Verluste nicht steuerlich geltend gemacht werden können, wenn innerhalb eines bestimmten Zeitraums identische oder ähnliche Wertpapiere gekauft werden. Ein Beispiel aus der Pandemiezeit zeigt, wie ein Anleger trotz hoher Verluste eine erhebliche Steuerschuld anhäufte, weil er die Regel nicht beachtete.
Die Wash-Sale-Regel besagt, dass Verluste aus dem Verkauf von Wertpapieren nicht abgezogen werden können, wenn innerhalb von 30 Tagen vor oder nach dem Verkauf identische oder ähnliche Wertpapiere gekauft werden. Diese Regel gilt für die meisten Investitionen in einem typischen Brokerage-Konto, einschließlich Aktien, Anleihen und Fonds. Eine Ausnahme bilden derzeit Kryptowährungen, da sie steuerlich nicht als Wertpapiere gelten.
Die Verbreitung von provisionsfreiem Handel und der einfache Zugang zu Handelsplattformen über Smartphone-Apps haben dazu geführt, dass immer mehr Anleger, insbesondere jüngere Generationen, in die Wash-Sale-Falle tappen. Laut einer Umfrage des Weltwirtschaftsforums stützen sich 57 % der Gen Z und Millennials auf Empfehlungen aus sozialen Medien für ihre Investitionsentscheidungen, was das Risiko erhöht, unbedacht in diese Steuerfalle zu geraten.
Für Anleger, die häufig handeln, ist es wichtig, die Grundlagen der Kapitalertragssteuer zu verstehen. Gewinne und Verluste werden realisiert, wenn ein Wertpapier verkauft wird. Übersteigen die realisierten Gewinne die Verluste, entsteht ein steuerpflichtiger Kapitalgewinn. Umgekehrt können Verluste bis zu einem bestimmten Betrag von anderen steuerpflichtigen Einkünften abgezogen werden. Doch die Wash-Sale-Regel kann diese Berechnungen erheblich beeinflussen.
Die Regel gilt über alle Konten hinweg, was bedeutet, dass Käufe und Verkäufe in einem Konto Auswirkungen auf andere Konten haben können. Zudem erstreckt sich die Regel über Kalenderjahre hinweg, sodass ein Verkauf am Jahresende in das nächste Jahr hineinwirken kann. Anleger sollten daher sorgfältig planen und gegebenenfalls auf den Rat eines Steuerberaters zurückgreifen, um unerwartete Steuerbelastungen zu vermeiden.
Ein weiteres Problem bei Meme-Aktien ist ihre Volatilität. Anleger könnten versucht sein, schnell zu kaufen und zu verkaufen, um von Kursschwankungen zu profitieren. Doch diese Strategie kann dazu führen, dass sie ungewollt in die Wash-Sale-Falle tappen. Eine Möglichkeit, dies zu vermeiden, besteht darin, die 30-Tage-Frist strikt einzuhalten oder alternative Investitionen zu wählen, die nicht als identisch gelten.
Obwohl die Wash-Sale-Regel Verluste disqualifiziert, wird der nicht anerkannte Verlust dem Anschaffungspreis der neu gekauften Aktie hinzugefügt. Dies kann in der Zukunft zu einem steuerlichen Vorteil führen, wenn die Aktie verkauft wird. Dennoch kann dies die aktuelle Steuerlast nicht mindern, was für viele Anleger eine Herausforderung darstellt.
Die Wash-Sale-Regel existiert seit 1921 und wurde eingeführt, um steuerlich motivierte Verlustgeschäfte zu verhindern. Trotz ihrer langen Geschichte bleibt sie für viele Anleger eine unbekannte Größe. In der heutigen Zeit, in der der Handel mit Aktien so einfach wie nie zuvor ist, ist es umso wichtiger, sich über die steuerlichen Konsequenzen im Klaren zu sein.

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