MONTREAL / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Universität Montreal zeigt, dass junge Erwachsene mit ADHS-Symptomen häufiger Hintergrundmusik hören, um ihre Konzentration zu verbessern.
Eine aktuelle Untersuchung der Universität Montreal hat aufgedeckt, dass junge Erwachsene mit Symptomen von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) häufiger Hintergrundmusik nutzen als ihre neurotypischen Altersgenossen. Diese Vorliebe zeigt sich sowohl bei kognitiv anspruchsvollen als auch bei weniger fordernden Tätigkeiten. Die Studie, die in Frontiers in Psychology veröffentlicht wurde, beleuchtet, wie Musik als Strategie zur Bewältigung von Aufmerksamkeitsproblemen eingesetzt wird.
ADHS ist eine neuroentwicklungsbedingte Störung, die durch Symptome wie Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität gekennzeichnet ist. Sie beginnt oft in der Kindheit und bleibt bei vielen Betroffenen bis ins Erwachsenenalter bestehen. Besonders Erwachsene mit der unaufmerksamen Präsentation von ADHS haben Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten und Aufgaben zu organisieren. Musik könnte hier eine unterstützende Rolle spielen.
Die Forscher, darunter die Doktorandinnen Kelly-Ann Lachance und Pénélope Pelland-Goulet sowie die klinische Neuropsychologin Nathalie Gosselin, führten eine Online-Umfrage mit 434 Teilnehmern im Alter von 17 bis 30 Jahren durch. Die Teilnehmer wurden zu ihren Musikgewohnheiten, musikalischen Vorlieben und den wahrgenommenen Effekten von Hintergrundmusik auf ihre emotionale und kognitive Funktion befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass junge Erwachsene mit ADHS-Symptomen häufiger Hintergrundmusik während des Studiums und beim Sport hören als neurotypische Personen.
Interessanterweise bevorzugen ADHS-betroffene Teilnehmer stimulierende Musik, unabhängig von der kognitiven Anforderung der Aktivität. Im Gegensatz dazu neigen neurotypische Personen dazu, entspannende Musik bei anspruchsvollen Aufgaben und anregendere Musik bei weniger anspruchsvollen Tätigkeiten zu hören. Diese Unterschiede könnten auf das Bedürfnis nach externer Stimulation zur Erreichung eines optimalen Erregungsniveaus hinweisen, das die Aufgabenbewältigung unterstützt.
Die Studie stützt sich auf bestehende psychologische Theorien wie das Modell der moderaten Gehirnerregung, das besagt, dass Menschen mit ADHS oft ein niedrigeres Grundniveau der Gehirnerregung haben. Stimulierende Musik könnte durch die Aktivierung des Belohnungssystems des Gehirns helfen, dieses Defizit auszugleichen und die Konzentration zu verbessern.
Obwohl die Studie auf Selbstberichten basiert, was eine gewisse Verzerrung durch Erinnerungsfehler oder soziale Erwünschtheit mit sich bringen könnte, liefert sie wertvolle Einblicke in die alltäglichen Strategien von Menschen mit ADHS. Die Forscher planen, ihre Untersuchungen auf jüngere Altersgruppen auszuweiten und die spezifischen musikalischen Merkmale zu untersuchen, die die Aufmerksamkeit und emotionale Regulation in Echtzeit beeinflussen.

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