WIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Evolution von Chlamydien, bekannten Krankheitserregern, erhält durch eine neue Studie der Universität Wien eine spannende Wendung. Forschende haben herausgefunden, dass einige Chlamydienarten auf eine extrazelluläre Form verzichten und sich direkt von Wirtszelle zu Wirtszelle verbreiten.

Die Entdeckung, dass bestimmte Chlamydienarten auf eine extrazelluläre Form verzichten, könnte das Verständnis ihrer Evolution grundlegend verändern. Diese Bakterien, die für sexuell übertragbare Infektionen und Augenentzündungen verantwortlich sind, zeigen eine bemerkenswerte Anpassung, indem sie sich direkt von Wirtszelle zu Wirtszelle verbreiten. Diese Erkenntnisse stammen aus einer aktuellen Studie der Universität Wien, die im Fachmagazin Current Biology veröffentlicht wurde.

Chlamydien sind nicht nur als Krankheitserreger des Menschen bekannt, sondern auch in der Umwelt weit verbreitet. Sie leben häufig in Einzellern wie Amöben. Matthias Horn, Mikrobiologe an der Universität Wien, und sein Team haben eine neue Art von Chlamydien beschrieben, die sich innerhalb sozialer Amöben verbreitet. Diese Amöben, die normalerweise als Einzeller in Böden vorkommen, bilden bei Nahrungsmangel komplexe Fruchtkörper, um ihr Überleben zu sichern.

Die untersuchte Chlamydienart, Reclusachlamydia socialis, infiziert ihre Wirtszellen während dieser sozialen Phase direkt, ohne eine extrazelluläre Form auszubilden. Dies stellt eine Abweichung vom bekannten zweiphasigen Entwicklungszyklus der Chlamydien dar, bei dem normalerweise eine widerstandsfähige Form außerhalb der Wirtszelle überdauert. Der Verlust dieser Form ist nicht nur mikroskopisch sichtbar, sondern auch genetisch: Den Bakterien fehlen zentrale Gene, die für das Überleben in der extrazellulären Phase essenziell sind.

Die Studie legt nahe, dass diese Anpassung ein evolutionärer Zwischenschritt sein könnte. Die enge Verbindung zur Wirtszelle und die Anpassung an eine multizelluläre Lebensweise könnten frühe Stadien auf dem Weg zum Krankheitserreger bei Tieren widerspiegeln. Der Verzicht auf die extrazelluläre Phase wird als Spezialisierung interpretiert, da eine überlebensfähige Form außerhalb der Zelle überflüssig ist, wenn der Wirt regelmäßig Zell-Zell-Kontakt herstellt.

Diese Forschung eröffnet neue Perspektiven auf die Entstehung symbiotischer und pathogener Lebensstile bei Bakterien. In zukünftigen Studien wollen die Forschenden untersuchen, welche genetischen Mechanismen diesen Wandel ermöglichen und ob ähnliche Anpassungen auch bei anderen Umweltchlamydien vorkommen. Die Erkenntnisse könnten langfristig dazu beitragen, neue Strategien zur Bekämpfung von Chlamydieninfektionen zu entwickeln.

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Neue Erkenntnisse zur Evolution von Chlamydien durch soziale Amöben
Neue Erkenntnisse zur Evolution von Chlamydien durch soziale Amöben (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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