MADRID / LONDON (IT BOLTWISE) – In den Atapuerca-Bergen Spaniens wurde ein bemerkenswerter Fund gemacht, der unser Verständnis der menschlichen Evolution und der Entwicklung sozialer Empathie infrage stellt.
In den Atapuerca-Bergen Spaniens wurde ein bemerkenswerter Fund gemacht, der unser Verständnis der menschlichen Evolution und der Entwicklung sozialer Empathie infrage stellt. Die Entdeckung der Überreste eines Kindes, das von Forschern liebevoll Benjamina genannt wird, bietet faszinierende Einblicke in das soziale Leben der Menschen im Mittelpleistozän. Benjamina, ein junges Mädchen der Spezies Homo heidelbergensis, lebte vor über einer halben Million Jahren und zeigt Anzeichen einer seltenen Schädeldeformation, die als Lambdoid-Synostose bekannt ist.
Die Untersuchung von Benjamina’s Schädel, der als Cranium 14 katalogisiert wurde, zeigt eine fast vollständige Neurokraniumstruktur mit einem Gehirnvolumen von etwa 1.200 cm³. Diese Deformation, die bei modernen Menschen nur in etwa zwei Prozent der Fälle von Kraniosynostose auftritt, führte zu einer asymmetrischen Kopfform. Trotz dieser Herausforderungen überlebte Benjamina mindestens ein Jahrzehnt, was auf die Unterstützung ihrer sozialen Gruppe hinweist.
Die Pflege eines behinderten Kindes in einer Jäger-Sammler-Gesellschaft hätte erhebliche Anstrengungen erfordert, einschließlich der Bereitstellung von Nahrung, Schutz und möglicherweise Mobilitätshilfen. Diese Fürsorge deutet auf frühe Formen von Empathie und sozialem Zusammenhalt hin, die tief in der Gattung Homo verwurzelt sind. Ähnliche Muster wurden auch bei Neandertalern in der Region Valencia beobachtet, wo ein sechsjähriges Kind mit schweren Ohrfehlbildungen ebenfalls dank der Unterstützung seiner Gruppe überlebte.
Die Wahl des Namens Benjamina, abgeleitet vom hebräischen Wort für das jüngste oder am meisten geliebte Kind, spiegelt nicht nur ihr junges Alter wider, sondern auch die Zuneigung und Fürsorge, die sie wahrscheinlich während ihres Lebens erhielt. Diese Namensgebung ist Teil eines Trends in der Paläoanthropologie, der darauf abzielt, antike Individuen zu humanisieren und ihre Geschichten für die Öffentlichkeit zugänglicher zu machen.
Benjamina’s Fall erweitert auch das medizinische Wissen über Kraniosynostose in der menschlichen Evolution. Ihre Überreste stellen den frühesten bekannten Fall dieser Erkrankung bei einem Hominiden dar, was Genetikern hilft, die Evolution der Schädelverschmelzungs-Gene nachzuvollziehen. Diese Erkenntnisse sind auch für moderne Kliniker von Bedeutung, da sie zeigen, dass unbehandelte Kinder trotz ihrer Erkrankung ein gewisses Alter erreichen können.
Die Entdeckung von Benjamina und die damit verbundenen Erkenntnisse über die soziale Empathie in der menschlichen Evolution wurden in der Fachzeitschrift Child’s Nervous System veröffentlicht. Diese Forschung trägt dazu bei, unser Verständnis der sozialen Dynamiken in der frühen Menschheitsgeschichte zu vertiefen und die Entwicklung von Fürsorge und Empathie als fundamentale Bestandteile der menschlichen Natur zu erkennen.
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