LONDON (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich in Nature veröffentlichte Studie deutet darauf hin, dass die Auffüllung der natürlichen Lithiumvorräte im Gehirn vor Alzheimer schützen und sogar die Krankheit umkehren könnte.
Eine neue Studie, die in der renommierten Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, hat das Potenzial, die Behandlung von Alzheimer grundlegend zu verändern. Forscher haben herausgefunden, dass die Wiederherstellung der natürlichen Lithiumvorräte im Gehirn nicht nur vor der Krankheit schützen, sondern auch bestehende Schäden rückgängig machen könnte. Diese Entdeckung basiert auf der Analyse von menschlichem Gehirngewebe und einer Reihe von Experimenten an Mäusen.
Die Forscher stellten fest, dass ein Rückgang der Lithiumkonzentrationen im Gehirn mit dem Auftreten von Gedächtnisverlust und den neurologischen Merkmalen der Alzheimer-Krankheit, wie Amyloid-Plaques und Tau-Tangles, einhergeht. Besonders bemerkenswert ist, dass ein bestimmtes Lithiumpräparat in der Lage war, diese neurologischen Veränderungen bei Mäusen rückgängig zu machen und das Gedächtnis wiederherzustellen.
Diese Ergebnisse könnten weitreichende Auswirkungen haben, da weltweit mehr als 55 Millionen Menschen von Demenz betroffen sind, die meisten davon von Alzheimer. Bisherige Therapien, die sich auf die Reduzierung von Amyloid-Plaques konzentrieren, verlangsamen den kognitiven Abbau, stoppen ihn jedoch nicht vollständig. Die neue Lithiumtherapie könnte hier einen entscheidenden Unterschied machen.
Historisch gesehen wurde Lithium bereits im 19. und frühen 20. Jahrhundert als stimmungsaufhellendes Mittel verwendet und fand in den 1970er Jahren als Standardbehandlung für bipolare Störungen wieder Anwendung. Interessanterweise wurde beobachtet, dass bei Menschen mit bipolarer Störung, die Lithium einnahmen, das Gehirn langsamer alterte als bei denen, die es nicht einnahmen.
Die Forscher um Bruce Yankner von der Harvard Medical School entdeckten, dass Lithium natürlicherweise im Gehirn vorkommt und eine wichtige physiologische Rolle spielt. In weiteren Experimenten mit Mäusen zeigte sich, dass ein Mangel an Lithium im Gehirn zu einer Zunahme von Amyloid-Plaques führte, was wiederum den Lithiumgehalt weiter reduzierte.
Ein entscheidender Durchbruch gelang den Forschern mit der Entdeckung, dass Lithiumorotat, im Gegensatz zu Lithiumcarbonat, nicht in Amyloid-Plaques eingeschlossen wird. Bei Mäusen führte die Gabe von Lithiumorotat zu einer Umkehrung der krankheitsbedingten Hirnschäden und einer Wiederherstellung des Gedächtnisses.
Diese Erkenntnisse eröffnen neue Perspektiven für die Behandlung von Alzheimer und könnten, sofern sie in klinischen Studien bestätigt werden, einen bedeutenden Fortschritt in der Therapie dieser weit verbreiteten Krankheit darstellen.

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