SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – In der fortwährenden Suche nach effektiven Behandlungsmethoden für Alzheimer gibt es neue Hoffnung: Forscher der University of California, San Francisco und der Gladstone Institutes haben herausgefunden, dass zwei bereits zugelassene Krebsmedikamente, Letrozol und Irinotecan, vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Alzheimer zeigen könnten.
Die Behandlung von Alzheimer, einer der komplexesten und am weitesten verbreiteten neurodegenerativen Erkrankungen, könnte durch die Umwidmung von Krebsmedikamenten einen bedeutenden Fortschritt erleben. Forscher der University of California, San Francisco, und der Gladstone Institutes haben herausgefunden, dass die bereits für Krebs zugelassenen Medikamente Letrozol und Irinotecan möglicherweise auch gegen Alzheimer wirksam sein könnten. Diese Entdeckung könnte den Weg für neue therapeutische Ansätze ebnen, die auf bestehenden Medikamenten basieren, anstatt neue zu entwickeln.
Letrozol, ein Medikament zur Behandlung von Brustkrebs, und Irinotecan, das bei Darm- und Lungenkrebs eingesetzt wird, haben in präklinischen Studien an Mäusen gezeigt, dass sie die Bildung von Tau-Protein-Ablagerungen im Gehirn reduzieren können. Diese Ablagerungen sind ein charakteristisches Merkmal von Alzheimer und tragen wesentlich zur kognitiven Verschlechterung bei, die mit der Krankheit einhergeht. Die Kombination dieser beiden Medikamente könnte eine doppelte Wirkung entfalten, indem sie sowohl auf Neuronen als auch auf Gliazellen einwirkt, die für die Unterstützung der neuronalen Funktionen entscheidend sind.
Die Wirkungsweise dieser Medikamente ist besonders interessant, da sie nicht nur die physischen Marker der Krankheit reduzieren, sondern auch die kognitiven Fähigkeiten der behandelten Mäuse verbessern. Dies deutet darauf hin, dass Letrozol und Irinotecan nicht nur die Symptome von Alzheimer lindern, sondern möglicherweise auch einige der durch die Krankheit verursachten Schäden rückgängig machen könnten.
Der nächste Schritt besteht darin, diese vielversprechenden Ergebnisse von Tiermodellen auf den Menschen zu übertragen. Da Letrozol und Irinotecan bereits für andere Indikationen zugelassen sind, könnten sie schneller in klinischen Studien für Alzheimer getestet werden. Dennoch müssen Forscher die potenziellen Nebenwirkungen dieser Medikamente im neuen Kontext sorgfältig untersuchen, bevor sie für die Behandlung von Alzheimer-Patienten in Betracht gezogen werden können.
Die Möglichkeit, bestehende Medikamente für neue Anwendungen zu nutzen, ist ein spannender Ansatz in der medizinischen Forschung. Er könnte nicht nur die Entwicklungskosten und -zeiten erheblich reduzieren, sondern auch schneller wirksame Behandlungen für Patienten bereitstellen. Sollte sich die Wirksamkeit dieser Medikamente in klinischen Studien bestätigen, könnte dies einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung von Alzheimer darstellen und Millionen von Betroffenen neue Hoffnung geben.
Alzheimer betrifft weltweit über 55 Millionen Menschen, und die Zahl der Betroffenen wird voraussichtlich weiter steigen. Angesichts der begrenzten Behandlungsmöglichkeiten ist jede potenzielle Neuerung von großer Bedeutung. Die Entdeckung der Forscher in San Francisco könnte die Art und Weise, wie Alzheimer behandelt wird, grundlegend verändern und den Weg für weitere Forschungen zur Umwidmung bestehender Medikamente ebnen.

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