SYDNEY / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der University of New South Wales (UNSW) in Sydney wirft Zweifel an der Wirksamkeit von Kreatin als Muskelaufbau-Supplement auf. Die Forscher fanden heraus, dass Teilnehmer, die Kreatin während eines dreimonatigen Krafttrainings einnahmen, nicht mehr Muskelmasse aufbauten als jene, die das Supplement nicht konsumierten.

Die Beliebtheit von Kreatin als Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung des Muskelaufbaus ist weit verbreitet. Doch eine aktuelle Untersuchung aus Australien stellt diese Annahme in Frage. Forscher der University of New South Wales (UNSW) in Sydney führten eine Studie durch, die zeigte, dass die Einnahme von Kreatin während eines dreimonatigen Krafttrainings keinen signifikanten Unterschied im Muskelwachstum im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Supplementierung bewirkte.
In der Studie, die in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlicht wurde, wurden 54 relativ gesunde Teilnehmer im Alter von 18 bis 50 Jahren in zwei Gruppen aufgeteilt. Beide Gruppen absolvierten dasselbe 12-wöchige Widerstandstraining, bestehend aus drei überwachten Trainingseinheiten pro Woche. Die Kreatin-Gruppe begann eine Woche vor dem Trainingsbeginn mit der Einnahme des Supplements, um eine sogenannte “Wash-in”-Phase zu gewährleisten, und setzte die tägliche Einnahme von 5 Gramm Kreatin während der gesamten 13 Wochen fort.
Die Forscher verwendeten die Methode der “Dual-Energy X-ray Absorptiometry”, um die Körperzusammensetzung und Knochendichte zu messen. Während die Kreatin-Gruppe nach der einwöchigen Wash-in-Phase einen leichten Anstieg der fettfreien Körpermasse zeigte, war der Zuwachs nach Abschluss des 12-wöchigen Programms in beiden Gruppen identisch. Dies deutet darauf hin, dass die anfänglichen Veränderungen eher auf Flüssigkeitseinlagerungen als auf tatsächliches Muskelwachstum zurückzuführen sein könnten.
Die Studienautoren betonen, dass die übliche Praxis einer Kreatin-Ladephase, bei der höhere Dosen über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden, in dieser Untersuchung nicht angewendet wurde. Diese Phase kann jedoch zu Magen-Darm-Problemen führen, weshalb sie in dieser Studie vermieden wurde. Die Forscher schlagen vor, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um zu klären, ob höhere Dosen von Kreatin möglicherweise doch einen Effekt auf das Muskelwachstum haben könnten.
Ein weiterer Aspekt, den die Forscher untersuchen möchten, ist die potenzielle Langzeitwirkung von Kreatin. Imtiaz Desai, einer der Studienautoren, weist darauf hin, dass die anfänglichen Kraftzuwächse beim Gewichtstraining nach etwa 12 Wochen abflachen. Es könnte sein, dass Kreatin in späteren Trainingsphasen unterstützend wirkt.
Ernährungsexpertin Makenzi Mollitor empfiehlt einen “Food-first”-Ansatz, bei dem die Ernährung im Vordergrund steht. Sie betont, dass eine Kombination aus Proteinen und Kohlenhydraten nach dem Training entscheidend für das Muskelwachstum ist. Kreatin kommt natürlicherweise in proteinreichen Lebensmitteln wie Fleisch und Fisch vor, was für Menschen, die wenig tierische Produkte konsumieren, eine Supplementierung sinnvoll machen könnte.

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