BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein Berliner Startup plant eine Revolution im europäischen Bahnverkehr: NOX will ab 2027 Nachtzüge auf über 35 Strecken als klimafreundliche Alternative zu Kurzstreckenflügen anbieten.
Das Berliner Cleantech-Startup NOX hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Ab 2027 sollen Nachtzüge auf mehr als 35 europäischen Strecken verkehren und damit eine klimafreundliche Alternative zu Kurzstreckenflügen bieten. Die Idee ist, die Nacht zum Reisen zu nutzen und morgens entspannt im Zentrum einer europäischen Metropole anzukommen – ohne die Strapazen von Sicherheitskontrollen oder Jetlag. NOX verspricht nicht weniger als die Renaissance des Nachtzugs und möchte vor allem Kurzstreckenflüge verdrängen.
Das Konzept von NOX basiert auf privaten Schlafkabinen, die den Komfort heutiger Nachtzüge neu definieren sollen. Anstelle von Großabteilen und Gemeinschaftsduschen setzt das Unternehmen auf durchdachte Mini-Suiten, die Privatsphäre, Schlafqualität und Funktionalität in den Vordergrund stellen. Jede Kabine, ob Einzel, Doppel oder mit Panoramafenster, wird mit eigenem Bad, Stauraum, Schreibtisch und WLAN ausgestattet sein. Das platzoptimierte Design ermöglicht es, mehr Reisende unterzubringen, ohne Abstriche beim Komfort zu machen.
Die geplanten Strecken umfassen beliebte City-Pairs wie Berlin–Paris, Wien–Barcelona oder Hamburg–Rom. Das modulare Design der Züge soll eine einfache Skalierung ermöglichen, wobei erste Testfahrten für 2026 vorgesehen sind. NOX setzt gezielt auf stark frequentierte Kurzstrecken, die bisher vom Luftverkehr dominiert werden.
Mitgründer Janek Smalla bringt operative Erfahrung von FlixTrain und Bolt mit, während der Bahn-Influencer Thibault Constant alias „Simply Railway“ für die mediale Präsenz sorgt. Das Ziel ist, Nachtzüge zu einem Massentransportmittel zu machen, das nicht nur für Romantiker und Bahn-Nerds attraktiv ist, sondern insbesondere für all jene, die bisher zwischen Billigflieger und Fernbus abwägten.
Die Pläne von NOX treffen auf ein wachsames politisches Umfeld: Die neue Bundesregierung und die EU setzen verstärkt auf nachhaltige Mobilität, doch der Schienenmarkt bleibt hochreguliert. Trassenzugänge und Slotvergaben laufen über DB Netz, was privaten Anbietern wie NOX oder FlixTrain strukturelle Hürden bereitet. Hinzu kommt der Engpass auf dem deutschen Nachtnetz, das nachts vor allem von Güterzügen genutzt wird.
Dennoch ist der Wunsch nach mehr Auswahl und klimafreundlicher Mobilität vorhanden. Eine Studie des Wuppertal Instituts aus dem Jahr 2025 bestätigt, dass Nachtzüge bis zu 40 Prozent der innereuropäischen Kurzflüge ersetzen könnten, sofern Preis und Komfort stimmen. Dies würde es deutlich vereinfachen, die notwendigen Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen, wenngleich die Hauptaufgabe darin liegt, Interkontinentalflüge zu dekarbonisieren.
NOX könnte mehr sein als ein weiteres Zug-Startup: ein Katalysator für die Renaissance der Nachtzüge in Europa. Die steigende Klimasensibilität, der Frust über Flughäfen und der Wunsch nach sinnvoll genutzter Reisezeit sprechen für das Konzept. Technisch machbar, wirtschaftlich ambitioniert und gesellschaftlich sinnvoll – ob es gelingt, hängt am Zugang zur Schieneninfrastruktur und der Kapitaldecke.
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