MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Partec, einst ein Hoffnungsträger der deutschen Tech-Szene, steht vor einem dramatischen Wandel. Finanzielle Engpässe und fehlende Transparenz drohen das Unternehmen aus dem regulierten Markt zu drängen. Die Beteiligung am europäischen Supercomputer-Projekt ‘Jupiter’ konnte den Absturz nicht verhindern.
Partec, ein Unternehmen, das einst als Vorreiter in der Supercomputer-Technologie galt, sieht sich nun mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Noch vor einem Jahr war die Beteiligung am Bau des europäischen Hochleistungsrechners ‘Jupiter’ ein Prestigeprojekt, das dem Unternehmen Glanz verlieh. Doch dieser Glanz verblasste schnell, als finanzielle Engpässe und Transparenzprobleme ans Licht kamen.
Der Aktienkurs von Partec, der im September letzten Jahres einen Höchststand von 33 Euro erreichte, fiel drastisch auf rund 17 Euro. Diese Entwicklung führte dazu, dass die Deutsche Börse ein Delisting ankündigte, da Partec keinen testierten Jahresabschluss für 2024 vorlegen konnte. Ein solcher Schritt signalisiert einen erheblichen Vertrauensverlust im regulierten Markt.
Die Probleme von Partec sind jedoch nicht nur finanzieller Natur. Berichte über verspätete Gehaltszahlungen und leere Konten haben das Vertrauen der Mitarbeiter erschüttert. Finanzvorstand Hans Kilger erklärte, dass ausstehende Millionenforderungen gegenüber einem Geschäftspartner die Ursache für die Verzögerungen seien. Doch die Liquiditätsprobleme sind tiefgreifender, als es zunächst den Anschein hatte.
Ein weiteres Problem ist das gescheiterte Projekt der ‘Quantum Factory’ in München-Sendling. Dieses ambitionierte Vorhaben zur Serienfertigung von Quantencomputern wurde Anfang 2025 gestoppt, ohne dass die Öffentlichkeit darüber informiert wurde. Diese Intransparenz hat das Vertrauen der Anleger weiter untergraben.
Während die Führung von Partec von Gesprächen mit einem großen institutionellen Investor über eine Finanzierung im Milliardenbereich sprach, gibt es bisher keine konkreten Ankündigungen. Branchenkenner bezweifeln die Realisierbarkeit eines solchen Deals, da keine Details bekannt gegeben wurden.
Der Börsenwert von Partec ist innerhalb eines Jahres um 90 Prozent geschrumpft, was die Unsicherheit und das Misstrauen der Anleger widerspiegelt. Das Unternehmen, das einst für Europas digitale Souveränität stand, kämpft nun ums Überleben. Ob das Delisting das Ende oder einen Neuanfang markiert, bleibt abzuwarten.
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