LONDON (IT BOLTWISE) – Immer mehr Patienten wenden sich an KI-gestützte Chatbots, um ihre Labortestergebnisse zu interpretieren. Während dies oft beruhigend wirkt, gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit und des Datenschutzes.

In der heutigen digitalen Welt haben Patienten einen beispiellosen Zugang zu ihren medizinischen Daten, oft über Online-Portale wie MyChart. Diese Entwicklung wird durch gesetzliche Anforderungen unterstützt, die eine sofortige Freigabe elektronischer Gesundheitsinformationen vorschreiben. In diesem Kontext wenden sich viele Patienten an große Sprachmodelle wie ChatGPT von OpenAI oder Claude von Anthropic, um ihre medizinischen Berichte zu interpretieren. Diese KI-gestützten Assistenten bieten schnelle und personalisierte Antworten, doch die Genauigkeit dieser Informationen bleibt ein umstrittenes Thema.
Judith Miller, eine 76-jährige Bewohnerin von Milwaukee, nutzte Claude, um ihre Bluttestergebnisse zu verstehen, während sie auf eine Rückmeldung ihres Arztes wartete. Obwohl die KI keine alarmierenden Ergebnisse meldete, bleibt die Frage, ob solche Modelle tatsächlich in der Lage sind, medizinische Daten korrekt zu interpretieren. Eine Umfrage von KFF zeigt, dass 56 Prozent der Erwachsenen, die mit KI interagieren, der Genauigkeit der Informationen skeptisch gegenüberstehen. Diese Skepsis wird durch Berichte über sogenannte ‘Halluzinationen’ der KI-Modelle verstärkt, bei denen plausible, aber falsche Informationen generiert werden.
Die Nutzung von KI in der Medizin ist nicht auf Patienten beschränkt. Auch Ärzte beginnen, KI-Tools zu verwenden, um die Interpretation von Testergebnissen zu unterstützen. So hat Stanford Health Care einen KI-Assistenten eingeführt, der Ärzten hilft, klinische Testergebnisse für Patienten verständlich zu machen. Eine Studie in Colorado untersuchte die Genauigkeit von ChatGPT-generierten Zusammenfassungen von Radiologieberichten. Obwohl viele Patienten die Klarheit der Zusammenfassungen lobten, führten einige zu Verwirrung, da die KI manchmal Ergebnisse über- oder unterbewertete.
Die Integration von KI in den Gesundheitsbereich erfordert eine neue Art der digitalen Gesundheitskompetenz. Patienten müssen lernen, wie sie Fragen an KI-Modelle stellen, die Antworten mit anderen Quellen verifizieren und ihre Privatsphäre schützen können. Gleichzeitig müssen Ärzte die Möglichkeiten und Grenzen dieser Technologie verstehen, um sie effektiv in ihre Praxis zu integrieren. Trotz der Herausforderungen sieht Judith Miller die Nutzung von KI als wertvolles Werkzeug, um besser informierte Fragen an ihren Arzt zu stellen und sich aktiv an ihrer Gesundheitsversorgung zu beteiligen.

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