EDINBURGH / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine umfassende Studie mit über 16.000 Teilnehmern hat gezeigt, dass Persönlichkeitsmerkmale etwa 25 % des Gesamtrisikos für psychische Gesundheitsprobleme wie Depressionen, Angstzustände und Phobien erklären können. Diese Erkenntnisse könnten neue Wege für gezielte Interventionen im Bereich der psychischen Gesundheit eröffnen.
Die Forschungsergebnisse der Universitäten Edinburgh und Tartu legen nahe, dass Persönlichkeitsmerkmale eine bedeutende Rolle bei der Vorhersage von psychischen Gesundheitsrisiken spielen. Insbesondere Merkmale wie eine höhere Neurotizismus, eine höhere Verträglichkeit und eine geringere Gewissenhaftigkeit wurden mit einem allgemeinen Risiko für psychische Gesundheitsprobleme in Verbindung gebracht. Diese Studie, die auf Daten von über 16.000 Mitgliedern der estnischen Biobank basiert, zeigt, dass Persönlichkeitsmerkmale stärker mit psychischen Gesundheitsproblemen korrelieren als bisher angenommen.
Die Forscher betonen jedoch, dass die Persönlichkeit nur einer von vielen Faktoren ist, die die psychische Gesundheit beeinflussen. Genetische Faktoren und Lebenserfahrungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Dennoch könnte das Verständnis der Persönlichkeit dazu beitragen, besser abgestimmte Interventionen zu entwickeln, um das Risiko psychischer Erkrankungen zu verringern.
Die Untersuchung umfasste die fünf Hauptdimensionen der menschlichen Persönlichkeit: Extraversion, Neurotizismus, Gewissenhaftigkeit, Offenheit für Erfahrungen und Verträglichkeit. Darüber hinaus wurden auch feinere Persönlichkeitsmerkmale wie die Neigung, sich zu schämen oder Unterstützung von anderen zu benötigen, als Prädiktoren für allgemeine psychische Gesundheitsprobleme betrachtet.
Interessanterweise variieren die spezifischen psychischen Gesundheitsprobleme in ihrer Assoziation mit Persönlichkeitsmerkmalen. Während einige Bereiche der psychischen Gesundheit, wie Schlafprobleme, nicht stark mit Persönlichkeitsaspekten korrelierten, zeigten andere, wie Angst und Müdigkeit, stärkere Zusammenhänge.
Professor René Mõttus von der Universität Edinburgh betont, dass durch die Kombination von Daten aus verschiedenen Quellen häufige Probleme bei Persönlichkeitsbewertungen, wie Antwortverzerrungen, überwunden werden konnten. Dies ermöglichte eine genauere Schätzung der Assoziationen zwischen Persönlichkeit und psychischer Gesundheit.
Die Forscher unterstreichen, dass Persönlichkeitsmerkmale nicht deterministisch für psychische Gesundheitsprobleme sind. Viele Menschen mit Merkmalen, die statistisch ein höheres Risiko vorhersagen, berichten von einem hohen Wohlbefinden. Umgekehrt erleben viele Menschen psychische Gesundheitsprobleme, ohne dass ihre Persönlichkeitsmerkmale darauf hindeuten.
Die Erkenntnisse dieser Studie könnten dazu beitragen, gezielte Interventionen zu entwickeln, die das Risiko psychischer Erkrankungen verringern. Die Forscher hoffen, dass ein besseres Verständnis der Rolle von Persönlichkeitsmerkmalen bei der psychischen Gesundheit zu effektiveren Präventionsstrategien führen wird.
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