FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der deutsche Mittelständler Pfisterer plant einen mutigen Schritt auf das Frankfurter Börsenparkett. Das Unternehmen, bekannt für seine spezialisierten Lösungen in der Hochspannungstechnik, sieht in der Energiewende eine große Chance für Wachstum. Doch was bedeutet der Börsengang wirklich für Anleger?

Pfisterer, ein schwäbisches Unternehmen, das sich auf Hochspannungstechnik spezialisiert hat, plant seinen Börsengang im Scale-Segment der Frankfurter Börse. Der Preiskorridor für die Aktie liegt zwischen 25 und 29 Euro, was einem erwarteten Börsenwert von rund einer halben Milliarde Euro entspricht. Trotz der relativ kleinen Größe im Vergleich zu Branchenriesen wie Prysmian oder Nexans, zeigt sich Pfisterer ambitioniert. Das Unternehmen bietet Produkte, die tief in der europäischen Energieinfrastruktur verwurzelt sind, wie Kabelgarnituren für Offshore-Windparks und Silikonverbindungen für Übertragungsnetze.
Die Finanzzahlen des Unternehmens sind solide, mit einem Umsatzwachstum von 15 Prozent im Jahr 2024 auf 383 Millionen Euro und einem Nettogewinnanstieg von 65 Prozent auf 35 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge von 15,7 Prozent ist beeindruckend für die Branche, insbesondere im Vergleich zu Wettbewerbern wie Nexans mit 10 Prozent und NKT mit knapp 12 Prozent. Dennoch gibt es auch Herausforderungen: Der Cashflow aus dem operativen Geschäft liegt bei 42,6 Millionen Euro, während die Nettoschulden 66,2 Millionen Euro betragen, was einen Verschuldungsgrad von 0,64 ergibt.
Ein kritischer Punkt für potenzielle Investoren ist die Verwendung der IPO-Erlöse. Nur etwa 101,5 Millionen Euro der möglichen 202 Millionen Euro sollen ins Unternehmen fließen, während der Rest an die bisherigen Eigentümer, darunter Karl-Heinz Pfisterer, geht. Diese Mittelabflüsse zugunsten der Altaktionäre könnten bei Investoren Fragen aufwerfen, insbesondere da Pfisterer im Vergleich zu seinen größeren Konkurrenten wie Prysmian, Nexans und NKT ein kleiner Player ist.
Pfisterer plant, seinen Umsatz mittelfristig auf bis zu 735 Millionen Euro zu verdoppeln, gibt jedoch keine konkrete Jahreszahl an. Der geplante Wandel hin zu einem Anbieter von Hochspannungs-Gleichstromlösungen klingt strategisch sinnvoll, bleibt aber vage. Der Markt für Stromnetztechnik wächst laut Roland Berger bis 2030 jährlich um 11,6 Prozent, was Pfisterers Kerngeschäft zugutekommt. Doch die Bewertung der Aktie und die geringe Handelsliquidität im Scale-Segment mahnen zur Vorsicht.
Der Börsengang von Pfisterer könnte ein bedeutender Schritt für das Unternehmen sein, um von der Energiewende zu profitieren. Dennoch sollten Anleger die Risiken und die strategischen Pläne des Unternehmens genau prüfen, bevor sie investieren. Die Konkurrenz ist nicht nur größer, sondern auch globaler aufgestellt und erfahrener im Börsenumfeld, was Pfisterer vor Herausforderungen stellt.

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