MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Welt der Quantenmaterialien haben Physiker eine faszinierende Entdeckung gemacht: Elektronen können nicht nur in der uns vertrauten Positionsebene Wirbel bilden, sondern auch im sogenannten Impulsraum. Diese Erkenntnis eröffnet neue Perspektiven auf die Dynamik von Elektronen in Materialien und könnte die Grundlage für zukünftige technologische Entwicklungen bilden.

Die Entdeckung von Quanten-Tornados im Impulsraum stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Physik dar. Physiker haben schon lange gewusst, dass Elektronen in Quantenmaterialien Wirbelstrukturen bilden können. Neu ist jedoch der Nachweis, dass diese winzigen Teilchen auch im Impulsraum tornadoähnliche Strukturen erzeugen. Diese Erkenntnis wurde in einem speziellen Quantenmaterial namens Tantalumarsenid (TaAs) gemacht, wo Elektronen im Impulsraum Wirbel bilden.
Der Impulsraum ist ein grundlegendes Konzept in der Physik, das die Bewegung von Elektronen in Bezug auf Energie und Richtung beschreibt, anstatt ihre genaue physische Position zu betrachten. Sein Gegenstück, der Positionsraum, ist der Bereich, in dem uns vertraute Phänomene wie Wasserwirbel oder Hurrikane auftreten. Bislang wurden Quantenwirbel in Materialien nur im Positionsraum beobachtet.
Vor acht Jahren hatte Dr. Roderich Moessner vom Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme und dem Würzburg-Dresden Cluster of Excellence ct.qmat die Theorie aufgestellt, dass ein Quantentornado auch im Impulsraum entstehen könnte. Damals beschrieb er das Phänomen als Rauchring, da es wie Rauchringe aus Wirbeln besteht. Doch bis jetzt wusste niemand, wie man sie messen könnte.
Um den Quantentornado im Impulsraum zu entdecken, verbesserten Dr. Moessner und seine Kollegen eine bekannte Technik namens ARPES (winkelaufgelöste Photoemissionsspektroskopie). Diese Methode ist ein fundamentales Werkzeug in der experimentellen Festkörperphysik. Sie besteht darin, Licht auf eine Materialprobe zu richten, Elektronen zu extrahieren und deren Energie und Austrittswinkel zu messen. Dies ermöglicht einen direkten Einblick in die elektronische Struktur eines Materials im Impulsraum.
Durch eine clevere Anpassung dieser Methode gelang es dem Team, den orbitalen Drehimpuls zu messen. Diese Arbeit wurde in der Fachzeitschrift Physical Review X veröffentlicht. Die Ergebnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf das Verständnis von Quantenmaterialien und deren Anwendung in der Technologie haben.
Die Entdeckung von Quanten-Tornados im Impulsraum könnte neue Wege für die Entwicklung von Materialien und Technologien eröffnen, die auf den einzigartigen Eigenschaften von Elektronen in Quantenmaterialien basieren. Diese Forschung könnte auch dazu beitragen, die Grundlagen der Quantenmechanik besser zu verstehen und neue Ansätze für die Manipulation von Elektronen in technologischen Anwendungen zu entwickeln.

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