LONDON (IT BOLTWISE) – Die Suche nach sicheren und effektiven Methoden zur Unterstützung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) geht weiter. Eine neue Studie aus Spanien zeigt, dass Probiotika eine vielversprechende Rolle spielen könnten.
Die Herausforderungen, denen Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung und ADHS im Alltag begegnen, sind vielfältig und komplex. Forscher weltweit suchen nach sicheren und effektiven Methoden, um diesen Kindern zu helfen. Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Research on Child and Adolescent Psychopathology veröffentlichte Studie deutet darauf hin, dass Probiotika eine vielversprechende Rolle spielen könnten.
Autismus-Spektrum-Störungen sind durch anhaltende soziale und kommunikative Schwierigkeiten sowie durch ein starkes Bedürfnis nach repetitiven oder fokussierten Verhaltensweisen gekennzeichnet. Im Gegensatz dazu ist ADHS durch altersunangemessene Unaufmerksamkeit, motorische Unruhe und impulsives Verhalten charakterisiert. Beide Störungen treten früh im Leben auf und zeigen oft Überschneidungen, insbesondere in Bezug auf exekutive Funktionen wie Planung und Impulskontrolle.
In den letzten Jahren hat sich das Interesse der Forschung auf die Mikroben im Darm konzentriert, die möglicherweise eine Rolle bei der Modulation von Neurotransmittern wie Dopamin und Gamma-Aminobuttersäure (GABA) spielen. Diese Chemikalien beeinflussen Belohnung, Bewegung und Selbstkontrolle im Gehirn. Eine veränderte Mikrobiota könnte daher Symptome bei neurodevelopmentalen Störungen beeinflussen.
In einer spanischen Studie wurden 80 Kinder im Alter von 5 bis 16 Jahren, darunter 38 mit ADHS und 42 mit Autismus, in eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte klinische Studie einbezogen. Die Kinder erhielten entweder ein Probiotikum mit den Bakterienstämmen Lactiplantibacillus plantarum und Levilactobacillus brevis oder ein Placebo über 12 Wochen. Diese Stämme sind bekannt dafür, die Synthese von Dopamin und GABA zu fördern.
Die Ergebnisse zeigten, dass bei Kindern im Alter von fünf bis neun Jahren die Hyperaktivitäts- und Impulsivitätswerte in der Probiotika-Gruppe stärker sanken als in der Placebo-Gruppe. Besonders bei Kindern mit Autismus war der Effekt signifikant. Die Studie zeigte auch, dass Kinder mit Autismus, die Probiotika erhielten, weniger impulsive Fehler bei Leistungstests machten.
Obwohl die Studie vielversprechende Ergebnisse zeigt, ist der Umfang der Veränderungen begrenzt. Die Studie dauerte nur drei Monate, und die Teilnehmer waren im Durchschnitt sozial begünstigt, was die Möglichkeit von Verbesserungen einschränkte. Zudem wurde das Mikrobiom der Kinder vor und nach der Behandlung nicht analysiert, sodass unklar bleibt, ob die Probiotika tatsächlich die Mikrobiota beeinflussten.
Zukünftige Studien könnten diese Lücken schließen, indem sie größere Kohorten über längere Zeiträume untersuchen und die Mikrobiota der Teilnehmer analysieren. Auch die Kombination von Probiotika mit traditionellen Verhaltenstherapien oder diätetischen Fasern könnte untersucht werden.
Obwohl die aktuellen Ergebnisse vorläufig sind, unterstützen sie die Idee, dass die Verbindung zwischen Darm und Gehirn ein vielversprechendes Ziel für die Unterstützung von Kindern mit neurodevelopmentalen Unterschieden darstellt.
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