LONDON (IT BOLTWISE) – Ein mysteriöser Radioausbruch, der Astronomen über ein Jahr lang vor ein Rätsel stellte, hat nun eine überraschende Erklärung gefunden. Ursprünglich als potenzielles Phänomen aus unserer Galaxie angesehen, entpuppte sich die Quelle als viel näher gelegen.
Ein unerwarteter Radioausbruch, der am 13. Juni letzten Jahres entdeckt wurde, sorgte für Aufsehen in der astronomischen Gemeinschaft. Mit Hilfe des Australian Square Kilometer Array Pathfinder (ASKAP) in der abgelegenen Wüste Westaustraliens wurde ein extrem schneller Blitz von Radiowellen aufgezeichnet, der zunächst aus unserer Galaxie zu stammen schien. Die fehlende Dispersion, die normalerweise bei solchen Signalen auftritt, deutete darauf hin, dass die Quelle nur wenige hundert Lichtjahre von der Erde entfernt sein musste.
Fast Radio Bursts (FRBs) sind die hellsten Radioausbrüche im Universum und setzen in einem Bruchteil einer Sekunde mehr Energie frei als die Sonne in 30 Jahren. Die genaue Ursache dieser Phänomene ist noch unklar, wobei Theorien von hochmagnetisierten Neutronensternen, sogenannten Magnetaren, bis hin zu kosmischen Kollisionen reichen. Diese Signale sind auch wertvolle Werkzeuge zur Kartierung der sogenannten ‘fehlenden Materie’ im Universum.
Nach intensiver Analyse stellte sich heraus, dass der Ursprung des Signals nicht astronomisch war. Die ASKAP-Antennen, die wie ein riesiges Zoomobjektiv arbeiten, hatten das Signal verschwommen dargestellt, was auf eine sehr nahe Quelle hindeutete. Tatsächlich kam das Signal von einem alten Satelliten, Relay 2, der 1964 gestartet wurde und seit 1967 nicht mehr funktionstüchtig ist.
Relay 2, ein Relikt der frühen Telekommunikationsgeschichte, könnte durch eine elektrostatische Entladung oder den Einschlag eines Mikrometeoroiden den Radioausbruch verursacht haben. Elektrostatische Entladungen entstehen, wenn Satelliten im Weltraum durch geladene Teilchen aufgeladen werden, ähnlich wie bei statischer Elektrizität auf der Erde. Obwohl solche Entladungen bekannt sind, dauern sie normalerweise viel länger als das beobachtete Signal.
Die Möglichkeit eines Mikrometeoroideneinschlags, ähnlich dem, was das James-Webb-Weltraumteleskop 2022 erlebte, wurde ebenfalls in Betracht gezogen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Ereignis den beobachteten Ausbruch verursachte, wird jedoch auf nur etwa 1 % geschätzt.
Diese Entdeckung zeigt, dass es möglich ist, Satelliten mit erdgebundenen Radioantennen auf solche Entladungen zu überwachen. Angesichts der wachsenden Zahl von Satelliten im Orbit wird die Entwicklung neuer Überwachungsmethoden immer wichtiger. Trotz dieser Enttäuschung bei der Suche nach neuen astronomischen Signalen bleibt die Hoffnung, dass noch viele weitere Entdeckungen auf uns warten.
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