TYSONS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bitcoin-Investitionsstrategie von Michael Saylor und seiner Firma Strategy, ehemals MicroStrategy, steht im Zentrum eines Rechtsstreits. Ein kalifornischer Investor wirft dem Unternehmen vor, die Risiken und Verluste ihrer Bitcoin-Strategie verschleiert zu haben.

Die Bitcoin-Investitionsstrategie von Strategy, ehemals MicroStrategy, steht unter Beschuss, nachdem ein kalifornischer Investor das Unternehmen und seine Führungskräfte verklagt hat. Der Vorwurf: falsche und irreführende Aussagen über die Rentabilität ihrer Bitcoin-Strategie. Im Mittelpunkt der Klage steht die Behauptung, dass Strategy die Risiken und potenziellen Verluste ihrer Bitcoin-Bestände nicht ausreichend offengelegt habe.
Strategy, unter der Leitung von Mitbegründer Michael Saylor, begann 2020 mit dem massiven Ankauf von Bitcoin. Das Unternehmen hält derzeit etwa 576.000 Bitcoin, die bei aktuellen Preisen einen Wert von rund 60,6 Milliarden US-Dollar haben. Doch die Einführung eines Fair-Value-Accounting-Standards für Bitcoin hat zu erheblichen bilanziellen Verlusten geführt. Im ersten Quartal dieses Jahres meldete Strategy einen Verlust von 4,22 Milliarden US-Dollar, was einem Verlust von 16,49 US-Dollar pro Aktie entspricht.
Der Kläger, Anas Hamza, argumentiert, dass Strategy die Auswirkungen des Fair-Value-Accounting-Standards unterschätzt und die Anleger über die tatsächliche finanzielle Lage des Unternehmens getäuscht habe. Während Strategy in der Vergangenheit ihre Bitcoin-Bestände als immaterielle Vermögenswerte klassifizierte, die nur bei einem Verkauf aufgewertet werden konnten, führte die neue Bilanzierungsmethode zu erheblichen Verlusten auf dem Papier.
Die Klage, die im US-Bezirksgericht für den östlichen Bezirk von Virginia eingereicht wurde, richtet sich auch gegen den CEO von Strategy, Phong Le, und den Finanzchef Andrew Kang. Die Anwaltskanzlei Pomerantz, die den Kläger vertritt, wirft den Führungskräften vor, die Risiken der neuen Bilanzierungsmethode heruntergespielt zu haben, während sie weiterhin optimistische Einschätzungen der Unternehmensleistung abgaben.
Strategy hat in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC erklärt, dass sie sich energisch gegen die Vorwürfe verteidigen werde. Das Unternehmen betonte, dass es derzeit nicht in der Lage sei, die Kosten des Rechtsstreits abzuschätzen. Die Einführung des Fair-Value-Accounting-Standards wurde von der Financial Accounting Standards Board (FASB) genehmigt, und Strategy war eines der Unternehmen, das sich für diese Änderung eingesetzt hatte.
Die Auswirkungen dieser Klage könnten weitreichend sein, insbesondere für Unternehmen, die ähnliche Strategien verfolgen. Experten warnen, dass die Einführung von Fair-Value-Accounting-Standards für digitale Vermögenswerte wie Bitcoin zu erheblichen Schwankungen in den Bilanzen führen kann. Dies könnte Unternehmen dazu zwingen, ihre Strategien zu überdenken und möglicherweise konservativere Ansätze zu verfolgen.
In der Zwischenzeit bleibt abzuwarten, wie sich der Rechtsstreit entwickeln wird und welche Auswirkungen er auf die Bitcoin-Strategie von Strategy und anderen Unternehmen haben könnte. Die Entscheidung des Gerichts könnte einen Präzedenzfall schaffen, der die Art und Weise beeinflusst, wie Unternehmen digitale Vermögenswerte bilanzieren und ihre Investoren informieren.

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