BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Wirtschaft steht vor einem Aufschwung, doch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) warnt vor den Risiken eines reformlosen Wachstums. Trotz geplanter Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung bleiben strukturelle Probleme bestehen. DIW-Präsident Marcel Fratzscher fordert vier zentrale Reformen, um die Wirtschaft zukunftsfähig zu machen.

Die jüngsten Prognosen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) deuten auf einen bevorstehenden Aufschwung der deutschen Wirtschaft hin, der vor allem durch staatliche Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung angetrieben wird. Doch trotz dieser positiven Aussichten warnt das DIW davor, sich allein auf diese Impulse zu verlassen. Die strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft könnten durch den aktuellen Aufschwung lediglich kaschiert werden, ohne dass eine nachhaltige Lösung in Sicht ist.
Ein zentrales Anliegen von DIW-Präsident Marcel Fratzscher ist die Notwendigkeit von Reformen in der Finanzpolitik. Er sieht vier Prioritäten, um das Steuer- und Sozialsystem zukunftsfest zu machen. Dazu gehört die Senkung von Ausgaben, auch wenn dies bei Sozialleistungen wie dem Bürgergeld oder bei Geflüchteten kaum möglich erscheint. Zudem sollten klimaschädliche Subventionen abgebaut werden, die laut Internationalem Währungsfonds jährlich rund 60 Milliarden Euro betragen.
Ein weiteres Problemfeld ist die Exportorientierung der deutschen Wirtschaft, die durch Handelsbarrieren und die US-Zollpolitik zunehmend unter Druck gerät. Während die Binnenwirtschaft durch private Konsumausgaben gestützt wird, bleibt der Außenhandel als traditioneller Wachstumstreiber hinter den Erwartungen zurück. Fratzscher plädiert dafür, steuerliche Privilegien abzuschaffen und große Vermögen stärker zu besteuern, um die Haushaltslücke zu schließen.
Die vorgeschlagenen Reformen sind jedoch keine kurzfristigen Lösungen. Fratzscher betont, dass ein Turnaround in vielen Industriebranchen ein Prozess von fünf bis zehn Jahren sein könnte. Auch andere führende Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognosen für 2025 gesenkt, was die Dringlichkeit von Reformen unterstreicht. Die deutsche Wirtschaft steht vor der Herausforderung, sich nicht nur auf staatliche Investitionen zu verlassen, sondern auch strukturelle Anpassungen vorzunehmen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

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