LONDON (IT BOLTWISE) – Die Strategie, Bitcoin als Unternehmensreserve zu nutzen, wird zunehmend von regulatorischen Änderungen und rechtlichen Risiken bedroht. Unternehmen, die auf Kryptowährungen setzen, sehen sich mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die ihre Finanzstrategien grundlegend verändern könnten.
Die Idee, Bitcoin als Unternehmensreserve zu nutzen, wurde ursprünglich als innovativer Schritt angesehen, um sich gegen Inflation abzusichern und vom Wachstum digitaler Vermögenswerte zu profitieren. Doch jüngste regulatorische Änderungen und rechtliche Herausforderungen haben diese Strategie in ein neues Licht gerückt. Besonders betroffen ist das Unternehmen Strategy, das im ersten Quartal 2025 einen Verlust von 5,9 Milliarden US-Dollar aufgrund des neuen Rechnungslegungsstandards ASU 2023-08 meldete.
Dieser Standard, der im Januar 2025 in Kraft trat, verlangt von Unternehmen, ihre Krypto-Assets zum fairen Wert mit nicht realisierten Gewinnen und Verlusten im Nettoeinkommen zu bilanzieren. Dies stellt einen erheblichen Bruch mit dem bisherigen Modell dar, bei dem Verluste nur anerkannt wurden, wenn der Bitcoin-Preis unter den Kaufpreis fiel. Strategy, das fast 600.000 BTC hält, sah sich infolge eines Preisrückgangs von Bitcoin auf etwa 110.000 US-Dollar mit einem massiven Verlust konfrontiert, der auch einen Kursrückgang der Aktie um 8 % auslöste.
Die neuen Rechnungslegungsregeln haben drei wesentliche Schwächen von Unternehmen aufgedeckt, die Bitcoin als Treasury-Asset halten. Erstens führt die Volatilität von Bitcoin zu erheblichen Schwankungen in den ausgewiesenen Erträgen, was die Stabilität der Finanzberichte untergräbt. Zweitens erfordert ASU 2023-08 detaillierte Offenlegungen über Krypto-Bestände, was zu einer Überlastung der Berichterstattung und zu subjektiven Bewertungen führen kann. Drittens müssen Unternehmen ihre Krypto-Assets als Finanzinstrumente zum fairen Wert umklassifizieren, was die Absicherungsmöglichkeiten einschränkt und das Risiko erhöht.
Die Klage gegen Strategy verdeutlicht die rechtlichen Risiken, denen Unternehmen mit hohen Krypto-Beständen ausgesetzt sind. Die Kläger werfen dem Unternehmen vor, die Risiken heruntergespielt und die potenziellen Vorteile von Bitcoin überbetont zu haben, was gegen Wertpapiergesetze verstoßen könnte. Zudem müssen Unternehmen die Vorschriften der SEC zur Krypto-Verwahrung einhalten, um Haftungsrisiken zu vermeiden.
Für Investoren bedeutet dies, dass sie die Bewertung von Unternehmen mit großen Bitcoin-Beständen kritisch hinterfragen sollten. Die Abhängigkeit vom Bitcoin-Preis macht diese Unternehmen zu direkten Stellvertretern für die Preisentwicklung der Kryptowährung. Investoren sollten sich fragen, ob der Eigenkapitalwert eines Unternehmens gerechtfertigt ist, wenn der Bitcoin-Preis stagniert oder fällt.
Die Ära, in der Bitcoin als Unternehmensreserve als risikoarme, renditestarke Strategie galt, könnte vorbei sein. Investoren sollten auf Klarheit bei den Bilanzierungsmethoden bestehen, überbewertete Unternehmen meiden und auf Diversifikation achten. Die Risiken, die mit Bitcoin-zentrierten Unternehmensstrategien verbunden sind, sind nun unübersehbar, und die Zukunft dieser Strategien bleibt ungewiss.
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