WALLDORF / LONDON (IT BOLTWISE) – Der SAP-Chef Christian Klein hat sich klar gegen den Bau von Gigafactories in der EU ausgesprochen. Seiner Meinung nach passen diese nicht in das Geschäftsmodell von SAP und bieten keinen effektiven Wettbewerbsvorteil gegenüber den großen US-amerikanischen Cloud-Anbietern.
Christian Klein, der Vorstandsvorsitzende von SAP, hat sich in einem Interview gegen die Errichtung von geförderten Gigafactories in der Europäischen Union ausgesprochen. Laut Klein sind diese nicht mit dem Geschäftsmodell von SAP vereinbar und bieten keinen nennenswerten Vorteil im Wettbewerb mit den großen US-amerikanischen Cloud-Anbietern wie Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud. Klein betonte, dass der Zug für Hardware-Investitionen in Europa abgefahren sei und eine Aufholjagd mit den USA vergeblich wäre.
Bereits in der Vergangenheit hatte Klein darauf hingewiesen, dass die Errichtung neuer Rechenzentren in Europa, selbst mit EU-Förderung, kein Gegengewicht zu den US-Hyperscalern schaffen könne. Er bezeichnete den Versuch, mit diesen zu konkurrieren, als „völlig verrückt“ und kritisierte die Umsetzung der europäischen Souveränitätsbestrebungen als falsch. Stattdessen plädiert Klein dafür, die Anwendung von Künstlicher Intelligenz in spezifischen Branchen und Anwendungen zu fördern, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken.
SAP bietet mit Delos Cloud eine Lösung an, die es ermöglicht, Daten vollständig abgeschottet in Europa zu speichern und zu verarbeiten. Diese Cloud-Lösung basiert auf Microsoft Azure und Microsoft 365 und wird auch von der deutschen Verwaltung genutzt. Trotz dieser Angebote legen laut Klein nur wenige Kunden Wert auf Rechenzentren in Deutschland oder Europa. Selbst europäische Banken bevorzugen größtenteils US-amerikanische Cloud-Anbieter.
Georges Welz, der Chef von Delos Cloud, räumte ein, dass die Cloud bei einem Handelskonflikt mit den USA nur einige Monate unabhängig von Microsoft betrieben werden könnte. Dennoch betonte er, dass die Cloud autark funktioniere und somit einen Handlungszeitraum biete, um auf mögliche Einschränkungen zu reagieren.
Die Diskussion um die Errichtung von Gigafactories in der EU zeigt die Herausforderungen, vor denen europäische Unternehmen im globalen Wettbewerb stehen. Während die USA und China ihre technologischen Kapazitäten weiter ausbauen, muss Europa neue Wege finden, um seine Position in der digitalen Wirtschaft zu stärken. Die Förderung von KI-Anwendungen könnte ein solcher Weg sein, um in den kommenden Jahren wieder eine führende Rolle einzunehmen.
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