MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen haben gezeigt, dass Schimpansen, ähnlich wie Menschen, eine Vielzahl von Hygieneverhalten an den Tag legen. Diese Entdeckungen werfen ein neues Licht auf die Fähigkeiten dieser Primaten, sich selbst und andere zu pflegen.
In einer bemerkenswerten Studie der Universität Oxford wurde festgestellt, dass Schimpansen nicht nur ihre eigenen Wunden behandeln, sondern auch die ihrer Artgenossen. Diese Verhaltensweisen, die zuvor nur bei Menschen vermutet wurden, zeigen, dass die Pflege von Gesundheit und Hygiene bei diesen Tieren weit verbreitet ist. Die Forscher beobachteten, dass Schimpansen Pflanzenmaterial kauen und auf Wunden auftragen, was auf ein grundlegendes Verständnis von Heilmitteln hinweist.
Die Untersuchung konzentrierte sich auf die Schimpansengemeinschaften Sonso und Waibira im Budongo-Wald in Uganda. Über einen Zeitraum von vier Monaten wurden detaillierte Beobachtungen gemacht, die durch Daten aus drei Jahrzehnten ergänzt wurden. Diese Langzeitstudie ergab, dass Schimpansen häufig durch Kämpfe oder Fallen verletzt werden und eine Vielzahl von Selbstpflegepraktiken anwenden, darunter das Lecken von Wunden und das Auftragen von gekauten Blättern.
Ein besonders faszinierender Aspekt der Studie ist die Beobachtung, dass Schimpansen Blätter verwenden, um ihre Genitalien nach dem Geschlechtsverkehr oder ihren Po nach dem Stuhlgang zu reinigen. Diese Praktiken deuten darauf hin, dass Schimpansen ein Bewusstsein für Hygiene haben, das über die bloße Selbsterhaltung hinausgeht.
Die Forscher betonen, dass diese Verhaltensweisen nicht nur für das Verständnis der Evolution von Gesundheitspraktiken bei Menschen relevant sind, sondern auch für die Debatte über Empathie und Altruismus bei Tieren. Wenn Tiere anderen ohne direkten Nutzen helfen, könnte dies darauf hindeuten, dass solche sozialen Verhaltensweisen nicht ausschließlich menschlich sind.
Dr. Caroline Schuppli vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie, die nicht an der Studie beteiligt war, lobte die Forschung als wertvoll und informativ. Sie betonte, dass die kognitiven Fähigkeiten, die für diese Verhaltensweisen erforderlich sind, sowohl bei Menschen als auch bei Schimpansen vorhanden sind, was darauf hindeutet, dass unsere gemeinsamen Vorfahren diese Fähigkeiten bereits besaßen.
Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf unser Verständnis von tierischem Verhalten und der Entwicklung von Gesundheitspraktiken haben. Sie eröffnen neue Perspektiven auf die kognitiven Fähigkeiten von Schimpansen und deren Fähigkeit, komplexe soziale Interaktionen zu verstehen und darauf zu reagieren.
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