MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine ungewöhnliche Malware-Kampagne hat weltweit für Aufsehen gesorgt, indem sie unerfahrene Cyberkriminelle, sogenannte Scriptkiddies, ins Visier nahm. Diese Gruppe von Akteuren, die oft ohne tiefes technisches Verständnis agiert, wurde von erfahrenen Angreifern dazu verleitet, eine manipulierte Version eines Malware-Builders herunterzuladen.

Die Sicherheitsforscher von CloudSEK haben eine raffinierte Malware-Kampagne aufgedeckt, die sich gezielt gegen Scriptkiddies richtete. Diese unerfahrenen Cyberakteure, die häufig auf vorgefertigte Tools zurückgreifen, wurden von erfahrenen Angreifern dazu gebracht, eine trojanisierte Version eines Malware-Builders für den Trojaner XWorm zu installieren. Diese Vorgehensweise führte zur Kompromittierung von über 18.000 Systemen weltweit.
Der Fake-Malware-Builder wurde über verschiedene Plattformen wie Github, Telegram und diverse Foren verbreitet. Nutzer, die das Tool herunterluden, infizierten ihre Systeme unbewusst mit einem Trojaner, der sensible Informationen wie Browserdaten und Zugangsdaten exfiltrierte. Besonders betroffen waren Kommunikationsdienste wie Discord und Telegram.
Die Verbreitung dieser Malware zeigt, wie leicht unerfahrene Cyberkriminelle in die Falle tappen können, wenn sie sich auf vermeintlich einfache Tools verlassen. Die Angreifer nutzten Telegram, um die infizierten Systeme zu steuern und Daten zu exfiltrieren. Dabei wurden mindestens 1 GByte an Browser-Anmeldeinformationen von mehreren Geräten gestohlen. Auch Funktionen zur Erfassung von Tastatureingaben und zur Erstellung von Bildschirmaufnahmen waren in der Backdoor integriert.
Besonders viele infizierte Systeme wurden in Russland, den USA, Indien, der Ukraine und der Türkei festgestellt. Deutschland rangiert mit 511 Infektionen auf dem siebten Platz, was etwa drei Prozent der weltweit kompromittierten Systeme entspricht. Diese Zahlen verdeutlichen die globale Reichweite der Kampagne und die Anfälligkeit von Systemen, die von unerfahrenen Nutzern betrieben werden.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Malware war die Möglichkeit, sie über ein per Telegram verschicktes Uninstall-Kommando zu entfernen. Diese Funktion ermöglichte es den Forschern, einen Großteil der infizierten Systeme aus der Ferne zu bereinigen. Dennoch bleibt die Gefahr bestehen, dass einige Systeme weiterhin infiziert sind, da sie möglicherweise offline waren oder die Ratenbegrenzung von Telegram die Befehlsübermittlung unterbrach.
Die Entdeckung dieser Kampagne unterstreicht die Notwendigkeit, das Bewusstsein für Cybersecurity zu schärfen, insbesondere bei unerfahrenen Nutzern. Es zeigt sich, dass selbst vermeintlich harmlose Tools erhebliche Risiken bergen können, wenn sie aus unsicheren Quellen stammen. Die Sicherheitsforscher betonen, dass es entscheidend ist, stets wachsam zu bleiben und die Herkunft von Software gründlich zu überprüfen, bevor sie installiert wird.

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